Ivonne Lee ist die neue psychosoziale Beraterin für alle Beschäftigten der Ruhr-Universität Bochum. © RUB, Marquard

Psychosoziale Beratung Vertraulichkeit hat Priorität

Ivonne Lee ist seit 100 Tagen im Amt. Im Interview erzählt sie von den Besonderheiten der psychosozialen Beratung an der Ruhr-Universität.

Ivonne Lee ist die neue psychosoziale Beraterin für alle Beschäftigten der Ruhr-Universität Bochum. Am 1. Dezember 2023 hat sie ihre Stelle im Bereich Gesundheitsmanagement angetreten mit dem festen Vorsatz: „Hemmschwellen abzubauen und die Psychosoziale Beratung an der Uni bekannt zu machen“. Das interne Angebot richtet sich an alle Angestellten der Ruhr-Universität, die Unterstützung bei sozialen oder psychischen Belastungen und Problemen brauchen. Dazu zählen unter anderem inner- und außerberufliche Konflikte, Stressbelastung oder ein Suchtproblem.

Liebe Ivonne Lee, 100 Tage sind Sie jetzt die psychosoziale Beraterin für die Beschäftigten der Ruhr-Universität. Wie waren diese ersten Tage für Sie?
Das war eine spannende Zeit. Ich musste die Strukturen der Ruhr-Universität kennenlernen und mich auch mit vielen Leuten bekannt machen. Doch bereits am zweiten Tag gab es die erste Beratungsanfrage – zu der Zeit war ich noch dabei, mein Büro einzurichten und mich erst einmal selbst zu organisieren. Das Gespräch war aber natürlich auch so möglich.

Das klingt herausfordernd. Was war denn die größte Herausforderung in dieser Anfangszeit?
Die größte Herausforderung für mich war und ist eigentlich die A40. Ich wohne in Duisburg und pendle nach Bochum.

Besonders am Herzen liegt mir die Präventionsarbeit. Darauf setze ich, denn ich möchte nicht unbedingt Feuerwehr spielen müssen, wenn es fast zu spät ist, sondern ich möchte gerne vorher und vorbeugend mit den Menschen arbeiten können.

Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit setzen?
Meine Schwerpunkte sind das Konfliktmanagement, das heißt bei Konflikten am Arbeitsplatz die betroffenen Menschen dabei zu unterstützen, diese zu lösen. Außerdem die Suchtberatung und -prävention, aber auch allgemeine Lebenskrisen sowie psychische Probleme. In solchen Fällen helfe ich den Betroffenen, die nächsten Schritte einzuleiten, damit sie wieder gesund werden. Denn ich bin keine Psychotherapeutin und verstehe mich auch nicht als Frau für Therapiegespräche. Meine Aufgabe ist die Kurzzeitberatung. Für mich ist es wichtig, lösungsorientiert zu arbeiten, mit den Menschen gemeinsam das Ziel der Beratung zu finden und sie dann dabei zu unterstützen, dieses Ziel zu erreichen.

Besonders am Herzen liegt mir die Präventionsarbeit. Darauf setze ich, denn ich möchte nicht unbedingt Feuerwehr spielen müssen, wenn es fast zu spät ist, sondern ich möchte gerne vorher und vorbeugend mit den Menschen arbeiten können.

Bei meiner Arbeit hat Vertraulichkeit die höchste Priorität. Die Beratung soll ein sicherer Ort sein für alle, die Hilfe und Unterstützung brauchen.

Was motiviert Sie?
Mich motiviert, Menschen dabei zu unterstützen, sich zu entwickeln und ihnen die Fähigkeit zu geben, sich selbst zu helfen. Es ist ein schönes Gefühl, zu sehen, wie Menschen mit neu gewonnener Selbstwirksamkeit auch wachsen.

Welche persönliche Eigenschaft hilft Ihnen am meisten bei Ihrer Arbeit?
Wertschätzung. Ich nehme die Menschen so an, wie sie sind und bewerte nicht. Das hilft dabei, einen vertrauensvollen Rahmen zu schaffen.

Zur Einrichtung

Mehr über Ivonne Lee und ihre Arbeit findet man im Serviceportal (nur intern abrufbar).

Ihr persönliches Highlight bei Ihrer täglichen Arbeit?
Wenn die Sonne scheint, stelle ich mich gerne mal raus für einen Kaffee. Ich mag das, im Sonnenschein zu stehen und die vielen Menschen auf dem Campus zu sehen.

Was tun Sie selbst zum Stressabbau oder zur Regeneration?
Ich bin ein absoluter Naturmensch. Ich habe einen Hund und gehe daher täglich spazieren. Außerdem mache ich Yoga und klettere. Das hilft mir, den Kopf ausschalten zu können. Hin und wieder gehe ich auch joggen. Das sollte ich vielleicht mal wieder häufiger machen.

Es war ein Gefühl wie nach Hause zu kommen an meinem ersten Arbeitstag.

Sie haben auch an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Was gefällt Ihnen hier besonders?
Das kann ich nicht an einer Sache festmachen. Aber es war auf jeden Fall ein Gefühl wie nach Hause zu kommen an meinem ersten Arbeitstag.

Wie würden Sie die Ruhr-Universität in drei Worten beschreiben?
Lebendig, vielfältig und ein Fels in der Brandung.

Haben Sie einen Lieblingsort an der Uni?
Der Botanische Garten, da komme ich nur zu selten hin.

Veröffentlicht

Donnerstag
14. März 2024
09:26 Uhr

Von

Katina Treese

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