Forschungsprojekt Strategien für eine bessere Zusammenarbeit bei der Bauplanung
Um ein Bauvorhaben umzusetzen, müssen verschiedene Akteure zusammenkommen. Ein gemeinsames Verständnis ist dabei unerlässlich. Forschende der Ruhr-Universität Bochum setzen schon im Studium an.
Wie angehende Bauingenieurinnen und Bauingenieure lernen können, optimal zu kooperieren, hat ein Team der Ruhr-Universität Bochum in einem Forschungsprojekt untersucht. Das Projektteam entwickelte und erprobte Maßnahmen, die die Zusammenarbeit verbessern und im Studium erlernt werden können. Denn bei Bauprojekten ist es entscheidend, dass verschiedene Akteurinnen und Akteure Hand in Hand arbeiten. Das interdisziplinäre Team testete ein sogenanntes Group-Awareness-Tool, einen individuellen Fragebogen, der Gruppen zur Selbstreflexion animiert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte das Vorhaben von Ende 2019 bis Anfang 2023. Für die Arbeiten kooperierten Teams aus der Pädagogischen Psychologie um Prof. Dr. Nikol Rummel, Prof. Dr. Julia Eberle und Dr. Sebastian Strauß, vom Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen um Prof. Dr. Markus König und vom ehemaligen Lehrstuhl für Informations- und Technikmanagement um Prof. Dr. Thomas Herrmann.
Tool findet Anklang bei Studierenden
Während ein Teil der Gruppen bei der Zusammenarbeit durch strukturierende Handlungsanweisungen unterstützt wurde, reflektierte ein weiterer Teil der Gruppen im Anschluss die Zusammenarbeit anhand eines Group-Awareness-Tools. Dafür schätzten die Teilnehmenden in einem Fragebogen ein, zu welchem Ausmaß sie verschiedene Strategien bei der Zusammenarbeit genutzt hatten. Es zeigte sich, dass Gruppen in der Reflexionsbedingung ein besseres Wissen über mögliche Strategien besaßen als die übrigen Gruppen.
„Eine Änderung im Kooperationsverhalten bei der Zusammenarbeit konnten wir hingegen nicht feststellen“, schränken die Projektmitarbeiter*innen Arlind Avdullahu und Isis Tunnigkeit ein. Das Group-Awareness-Tool helfe grundsätzlich, sich mögliche Strategien zu vergegenwärtigen. „Und es ist auch interessant gewesen zu sehen, dass die Studierenden ein großes Interesse hatten, mit dem Tool zu arbeiten“, so Tunnigkeit.