Termin Internationale Konferenz zu Kompromissen
Berge oder Meer? Bodensee, lautet da häufig die Einigung. Kompromisse prägen unseren Alltag – wissenschaftlich sind sie jedoch bisher wenig erforscht.
Das interdisziplinäre Verbundprojekt „Kulturen des Kompromisses“ der Universität Duisburg-Essen, der Universität Münster und der Ruhr-Universität Bochum möchte diese Forschungslücke schließen. Vom 21. bis zum 23. Juni 2023 veranstaltet die Projektgruppe in Essen die internationale Konferenz „History and Theory of Compromises“.
„Mit den Folgen von Kompromissen leben wir ständig, sei es mit Koalitionsverträgen oder Einigungen in Tarifauseinandersetzungen“, erklärt Prof. Dr. Ute Schneider. „Ohne uns immer ihrer Bedeutung bewusst zu sein, prägen Kompromisse doch unser Zusammenleben.“
Auf der international besetzten Konferenz nähern sich die Teilnehmenden vergangenen und gegenwärtigen Kompromissen. Schmerzhafte Zugeständnisse und zähneknirschende Übereinkünfte – eine historische und theoretische Perspektive lohnt, um herauszufinden, wie Kompromisse getroffen und wann sie als fair betrachtet werden.
So beleuchtet Elizabeth Anthony (United States Holocaust Memorial Museum, Washington, DC) in ihrer Keynote Speech beispielsweise die Rückkehr der Wiener Jüdinnen und Juden nach dem Holocaust in ihre Heimatstadt als einen Kompromiss. Der Politikwissenschaftler Alin Fumurescu (University of Houston) hingegen diskutiert in seiner Keynote die Kompromissfindung aus bildungspolitischer Perspektive, während sich Yusuke Hirai (University of Tsukuba) mit Kompromissen im japanischen Kontext auseinandersetzt. Auch in zwölf weiteren Panel-Vorträgen werden die Voraussetzungen, Bedingungen und Folgen von Kompromissen auf theoretischer Ebene in Verbindung mit historischen Beispielen aus Europa, Afrika und Asien kontextualisiert.
Die drei Keynotes sind öffentlich und werden auch über Zoom übertragen. Die Tagung findet in Präsenz am Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) der Universität Duisburg-Essen statt. Aus organisatorischen Gründen bitten die Veranstalter*innen um eine Anmeldung bis zum 12. Juni 2023 unter kompromisskulturen@gmail.com.