Psychologie Therapieangebot gegen somatische Beschwerden startet wieder
Dauernde Beschwerden ohne ärztlichen Befund können sehr belastend sein. In einer Gruppentherapie können Betroffene lernen, besser damit umzugehen.
Anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen wie etwa Kopf-, Bauch- oder Gliederschmerzen, ständige Erschöpfung, und keine Ärztin und kein Arzt kann körperliche Gründe dafür feststellen: An Menschen mit solchen sogenannten somatischen Beschwerden richtet sich ein Behandlungsangebot des Forschungszentrums für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum. Das Gruppenangebot mit Erfahrungsaustausch und Verhaltenstherapie umfasst acht Sitzungen und wird wissenschaftlich begleitet. „Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden haben uns zurückgemeldet, dass sich ihre somatischen Beschwerden nach der Therapie reduziert haben“, berichtet Laura Melzer vom Therapeutinnenteam. Zur dritten Runde, die im Frühling 2024 startet, können sich Patientinnen und Patienten zwischen 18 und 70 Jahren per Mail an soma-gruppe@ruhr-uni-bochum.de anmelden.
Ständig erschöpft ohne Grund
Somatische Beschwerden können zum Beispiel Schmerzen sein, vor allem Kopf-, Bauch-, Rücken- und Muskelschmerzen. Aber auch Magen- und Darmprobleme wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung, sowie Kreislaufstörungen wie Benommenheit, Herzrasen und Beklemmungsgefühle, Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, für die sich keine Erklärung findet, gehören dazu.
Wer seit mindestens sechs Monaten unter solchen Beschwerden leidet und keinen ärztlichen Befund hat, kann an dem neuen Gruppenangebot teilnehmen. Es kombiniert Verhaltenstherapie und Erfahrungsaustausch. Durch gezielte Übungen und Techniken lernen die Teilnehmenden, ihre Beschwerden und Symptome zu verstehen, zu reduzieren und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. „An der Soma-Gruppe hat mir am besten der Austausch mit den Mitpatienten geholfen und besonders gefallen hat mir die zwanglose Gesprächsatmosphäre“, so ein Teilnehmer.
Das Angebot wird von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert und wissenschaftlich begleitet. Vor und nach dem Programm werden die Teilnehmenden gebeten, Fragebögen am PC auszufüllen, die dabei helfen, die Wirksamkeit der Maßnahme zu beurteilen. Das Ausfüllen der Fragebögen dauert je etwa eine halbe Stunde. Um über die Gruppe hinaus persönliche Themen und Anliegen noch intensiver besprechen zu können, bieten die leitenden Psychologinnen der Gruppe für alle Teilnehmenden bei Bedarf zusätzliche Einzeltherapiesitzungen, auch ohne lange Wartezeiten, im Anschluss an die Gruppe an.