Medizin Neuer Therapieansatz gegen häufige Lungenkrankheit
Rund zwölf Prozent der Weltbevölkerung, vor allem Raucher, leiden an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Bislang ist sie nicht heilbar.
Forscher haben neue Wirkstoffkandidaten gegen die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, kurz COPD, gefunden. Die bislang nicht heilbare Krankheit ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit und wird meist durch Rauchen ausgelöst. Zwei anti-entzündliche Substanzen erwiesen sich in den aktuellen präklinischen Studien als wirksamer als bislang verwendete Präparate. Die Ergebnisse sind im Journal of Allergy and Clinical Immunology erschienen.
An der Studie beteiligt war ein Team um Privatdozent Dr. Jürgen Knobloch von der pneumologischen Klinik am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum und Prof. Dr. Andrea Koch, früher ebenfalls am Bergmannsheil, heute an der Universitätsklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Neue Wirkstoffkandidaten dämpfen Entzündungen
Bei der COPD kommt es zu einer chronischen Entzündung der Atemwege. Bestimmte Enzyme, Proteinkinasen genannt, regulieren den Entzündungsprozess. Sie werden indirekt durch das Rauchen, Entzündungsstoffe und Atemwegsinfektionen überaktiviert.
Einen erfolgversprechenden Ansatz für die Therapie sehen die Forscher in Narrow Spectrum Kinase Inhibitors, kurz NSKI, die die Proteinkinasen hemmen. Die Wissenschaftler testeten zwei NKSIs an Zellkulturen und verglichen ihre Wirksamkeit mit einem herkömmlichen Medikament und verschiedenen anderen Wirkstoffkandidaten. Die NSKI waren effektiver darin, die Produktion von Entzündungsstoffen zu bremsen als die Vergleichssubstanzen.
Pharmafirma entwickelt Medikamente
Die in der Studie identifizierten Substanzen werden aktuell in einem klinischen Programm von einer Pharmafirma für die Anwendung bei Patientinnen und Patienten weiterentwickelt.