Serie Nachhaltig gründen
Das menschliche Gehirn verarbeitet Informationen analog und extrem effizient. Mit ihrer KI-Hardware baut das GEMESYS-Team die Funktionsweisen mit elektrischen Bauteilen nach. © Donna und der Blitz

Ausgründung KI-Start-up erhält Millionenförderung

Mit 8,6 Millionen Euro hat GEMESYS eine der größten Pre-Seed-Finanzierungsrunden in Europa abgeschlossen.

Der weltweit einzigartige Computer-Chip des Deep-Tech-Startup GEMESYS konnte Investoren überzeugen. Mit 8,6 Millionen Euro hat die Ausgründung der Ruhr-Universität eine der größten Pre-Seed-Finanzierungsrunden in ganz Europa abgeschlossen. Das Team rund um die vier Gründer Dr. Dennis Michaelis, Dr. Enver Solan, Moritz Schmidt und Daniel Krüger arbeitet an einem Chip für die nächste Generation von Künstlicher Intelligenz (KI). Edge AI holt Künstliche Intelligenz von der Cloud direkt in die Endgeräte der Nutzenden. Als Vorbild für den KI-Chip dient dem Team vom GEMESYS nichts Geringeres als das menschliche Gehirn, das Informationen bislang schneller und effizienter als jede Maschine verarbeitet. 

Ein Gehirn in der Hosentasche

„Unsere einzigartige Chip-Architektur ermöglicht effiziente KI-Inferenz und -Training direkt auf mobilen und IoT-Geräten – genau dort, wo die Technologie am meisten gebraucht wird“, sagt Co-Gründer Dr. Dennis Michaelis. In einer Welt, in der Künstliche Intelligenz oft von energiehungrigen, zentralisierten Systemen abhänge, leiste GEMESYS mit der verteilten, vollständig analogen Verarbeitung neuronaler Netze echte Pionierarbeit. 

Ausgezeichnet mit dem QUBO 2024

Gegründet wurde GEMESYS im März 2023 als Spin-Off der Ruhr-Universität Bochum. Für ihre ausgezeichnete Leistung im Transferbereich hat das Rektorat der Ruhr-Universität Bochum das Team mit dem QUBO – Innovationsaward 2024 ausgezeichnet. Den Preis in Höhe von 5.000 Euro gab es in der Kategorie „Entrepreneurship“. 

Die Grundlage für diese Revolution bilden sogenannte Memristoren – elektronische Bauteile, die das Verarbeiten und Speichern von Informationen an ein und demselben physikalischen Ort ermöglichen. Neuronale Netze, die für das maschinelle Lernen essenziell sind, lassen sich so direkt in die Hardware integrieren. Durch den Nachbau der Datenverabreitung des menschlichen Gehirns lässt sich die Effizienz von KI um ein 10.000-faches steigern. „Wenn jeder Zugang zu einem kleinen Gehirn in seiner Tasche hat, wird sich die Lebensqualität in der Gesellschaft erheblich verbessern“, so Dennis Michaelis. 

Fit für den globalen Wettbewerb

Noch stammt die Mehrheit der KI-Hardware-Innovationen aus den USA und Asien. Doch ein Prototyp konnte bereits die Funktionsfähigkeit des GEMESYS-Chips beweisen. Die Pre-Seed-Finanzierung ermöglicht es GEMESYS, die Forschung und Entwicklung des Chips zu beschleunigen und sein Team weiter auszubauen. Damit ist das Bochumer Start-up auf dem besten Weg, Europas Antwort in der globalen KI-Landschaft zu werden.  

An der Finanzierungsrunde beteiligten sich APEX Ventures, Atlantic Labs, NRW.Bank, Sony Innovation Fund und das Plug and Play Tech Center. Zusätzlich gab es Fördermittel von der Bundesregierung im Rahmen des Programms EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft.

Das WORLDFACTORY Start-up Center

Das WORLDFACTORY Start-up Center (WSC) unterstützt als zentrale Anlaufstelle für Gründung und Transfer alle Gründungsinteressierten dabei, ihre Ideen von der Wissenschaft in die Wirtschaft zu überführen.

  • über 100 Gründungsvorhaben betreut das WORLDFACTORY Start-up Center (WSC) jährlich
  • in mehr als 25 erfolgreichen Ausgründungen pro Jahr finden innovative Ideen ihren Weg in die Praxis
  • mit dem Inkubator FACE@RUB bietet die Ruhr-Universität gründungsinteressierten Frauen eine Plattform. Gründerinnen aus ganz Nordrhein-Westfalen finden hier Unterstützung, zum Beispiel im Acceleratorenprogramm mit rund 25 Prozent Frauenanteil bei Gründungsvorhaben liegt sie schon jetzt über dem Bundesdurchschnitt

Veröffentlicht

Dienstag
26. November 2024
15:30 Uhr

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