Neurowissenschaft Wenn Zebrafinken Liebeslieder hören
Was im Gehirn von Zebrafinken bei der Wahl des Paarungspartners passiert.
Ob ein Zebrafinken-Weibchen ein Männchen als Paarungspartner wählt, hängt ganz vom Balzgesang des Männchens ab. Welche Gehirnregionen entscheiden, ob das Liebesgezwitscher zur Wahl des Partners führt, hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Bochumer Biopsychologen untersucht. Die Ergebnisse berichten sie in der renommierten Zeitschrift „Current Biology“.
Die Forscher spielten weiblichen Zebrafinken Balzgesänge von männlichen Zebrafinken vor und zeichneten dabei die Hirnaktivität mittels funktioneller Kernspintomografie auf. Als Vergleich hörten die Weibchen auch neutrales Zebrafinken-Gezwitscher, das nicht im Kontext der Balz aufgezeichnet worden war.
Knotenpunkt identifiziert den schönsten Gesang
Anders als bei neutralem Vogelgesang waren zwei Hirnregionen bei Balzgesängen besonders aktiv, unter anderem das sogenannte Nidopallium caudocentrale, kurz NCC.
„Es ist eine Art Hub, ein Knotenpunkt, der viele Informationen aus verschiedenen Quellen integriert und auch mit motorischen Regionen verknüpft ist“, erklärt Kaya von Eugen, die im Bochumer Team von Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün forscht. Daher sei es nicht nur ideal geeignet, um die Attraktivität des Balzgesangs einzuschätzen, sondern auch um das passende Antwortverhalten auszulösen, also einen Antwortgesang.
Von Eugen und Güntürkün kooperierten für die Studie mit Kollegen der Universiteit Antwerpen und der McGill University in Montreal.