Ines Teichert erforscht das Sexualleben der Pilze. © RUB, Marquard

Biologie Sexuelle Vermehrung ohne Partner

Wie es Pilzen gelingt, sich ganz allein geschlechtlich zu vermehren, soll ein neues Projekt zeigen.

Über die Vermehrung von Schlauchpilzen weiß man nur wenig. Woraus gehen die Gewebe hervor, die schließlich Sporen bilden? Warum bildet sich wann das schützende Gewebe? Und wie gelingt es Pilzen, sich ohne Partner sexuell fortzupflanzen? Diese Fragen geht Privatdozentin Dr. Ines Teichert vom Arbeitskreis für Allgemeine und Molekulare Botanik der RUB an. Unterstützt mit einer Anschubfinanzierung von rund 30.000 Euro des Mercator Research Center Ruhr will sie die Differenzierung verschiedener Gewebe von Pilzen molekular untersuchen.

Modellpilz wächst auf Dung

Der Modellpilz, den Ines Teichert untersuchen wird, heißt Sordaria macrospora. „Er wächst auf Dung, zum Beispiel Kuh- oder Schafdung“, erklärt die Forscherin. Er gehört zur Gruppe der filamentösen Ascomyceten. Diese Schlauchpilze bilden im Zuge der sexuellen Entwicklung Fruchtkörper, um die Bildung und den Schutz sexueller Sporen zu gewährleisten. Die Fruchtkörper bestehen aus reproduktiven sowie schützenden Geweben. „Die molekulare Steuerung, die zur Bildung der verschiedenen Gewebetypen führt, und die Kommunikationsfaktoren zwischen Geweben zur Koordination der Fruchtkörperentwicklung sind aber fast gänzlich unverstanden“, stellt Ines Teichert fest.

Proteine verfolgen

Um herauszufinden, wie die molekulare Entwicklung der Fruchtkörper abläuft, markiert sie bestimmte Proteine und verfolgt ihren Weg während der siebentägigen Entwicklung.

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Veröffentlicht

Mittwoch
08. Januar 2020
09:22 Uhr

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