Vor einer Gruppe vorzutragen ist nicht jedermanns Sache. © RUB, Marquard

Psychologie Online-Großgruppentraining gegen Vortragsangst

Öffentlich zu sprechen liegt nicht jedem. Wer unter Vortragsangst leidet, meidet entsprechende Situationen oft. Das kann das Studium beeinträchtigen oder berufliche Chancen verschlechtern.

Ob sich Vortragsangst mithilfe eines Online-Gruppentrainings mindern lässt, wollen Psychologinnen und Psychologen der RUB herausfinden. Zu diesem Zweck suchen sie 100 Freiwillige im Alter ab 18 Jahren, die unter Vortragsangst leiden und am 20. März 2021 an einem entsprechenden Training teilnehmen. Die Anmeldung ist ab sofort per E-Mail an vortraege-angstfrei@rub.de möglich, die Teilnahme ist kostenlos.

„Frühere Studien haben gezeigt, dass bei vielen Menschen ein einziges Großgruppentraining ausreichen kann, um unterschiedliche situationsbezogene Ängste zu mindern“, sagt Svenja Schaumburg vom RUB-Lehrstuhl für klinische Psychologie und Psychotherapie, die die Studie zusammen mit Dr. André Wannemüller leitet. „In der Regel finden solche Trainings aber live statt, wir wollen nun die Wirksamkeit von Online-Trainings testen“, ergänzt sie.

Zum Ablauf

Im Rahmen des Trainings informieren die Forschenden zunächst darüber, wie Vortragsangst entsteht, wie sie aufrechterhalten wird und welche Rolle Vermeidung dabei spielt. Anschließend lernen die Teilnehmenden, sich den angstauslösenden Situationen zu stellen und neue Erfahrungen zu sammeln; dazu finden auch Übungen in Kleingruppen statt. Um die Wirksamkeit des Trainings überprüfen zu können, werden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, vor und zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Training an einer Online-Umfrage teilzunehmen.

Das Team der RUB-Psychologie empfiehlt eine Teilnahme vor allem solchen Personen, die Angst haben, öffentlich zu sprechen oder Vorträge zu halten, nicht aber unter einer umfassenderen sozialen Angst leiden. „Unser Ziel ist es, speziell die Vortragsangst zu mindern“, sagt Svenja Schaumburg. „Die Betroffenen fürchten meist, dass sie während des Vortrags etwas sagen oder ein Verhalten zeigen könnten, das ihre Angst offenbart, und dass das peinlich für sie sein könnte oder dass sie für nicht kompetent gehalten werden.“

Veröffentlicht

Donnerstag
14. Januar 2021
12:42 Uhr

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