Auslandssemester Mit Hoffnung und Motivation im Koffer nach Cardiff
Trotz Corona und Brexit hat sich die RUB-Studentin Yazgi Yilmaz für ein Semester in Wales entschieden.
Ein Semester im Ausland ist für manche Studierenden ein Traum, den sie sich erfüllen. Yazgi Yilmaz ist eine von ihnen. Sie hat trotz der Pandemie und dem Brexit ein Auslandssemester im walisischen Cardiff gewagt. Trotz der Einschränkungen und einiger Ungewissheiten empfiehlt Yilmaz, die Anglistik, Amerikanistik und Geschichte auf Lehramt an der RUB studiert, ein Auslandsemester auch anderen Studierenden.
Planung und Vorbereitung
Infrage kamen für Yilmaz beim Erasmus-Programm die Universitäten in Cardiff und Limerick in Irland. „Außerdem habe ich mich auch beim Pädagogischen Austauschdienst als Fremdsprachenassistenzkraft beworben, da ich zunächst eine praktische Erfahrung im Ausland bevorzugt habe“, sagt die Studentin. Mit Blick auf den Beginn der Pandemie hatte sich die Studentin für das Auslandssemester entschieden, das sie im September 2020 antrat.
Auslandssemester und Corona
„Mit viel Hoffnung und Motivation im Koffer habe ich mich auf den Weg nach Cardiff gemacht“, fasst Yilmaz zusammen. Ihre Eindrücke vom Studium an der Cardiff University beschreibt die Lehramtsstudentin so: „Eigentlich ist Cardiff vergleichbar mit Bochum. Die Cardiff University gehört zu den größten Universitäten Großbritanniens. Die Lebenshaltungskosten in Cardiff sind gering, wodurch es sehr attraktiv für Studierende aus Großbritannien und aus der ganzen Welt ist. Zum Glück habe ich den Platz an der Cardiff University erhalten, denn eine bessere Stadt zum Studieren kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe insgesamt vier Monate in Cardiff studiert und gelebt.“
Lokale Einschränkungen
Auch Wales blieb von Einschränkungen bedingt durch die Pandemie nicht verschont. Nach der Ankunft in Cardiff hieß es für Yilmaz „Local Lockdown“. Geschäfte, Restaurants und Friseure waren geöffnet, jedoch durften die Einwohner die Stadt nicht verlassen. Im November wurden die Maßnahmen verschärft und nur lebensnotwendige Geschäfte, wie Supermärkte und Apotheken, durften öffnen. Allerdings war ein wenig Kultur für Yilmaz unter strengen Hygieneregeln dennoch beispielsweise in Form von Museumsbesuchen möglich. „Mir ist bewusst, dass es nicht der optimale oder ersehnte Auslandsaufenthalt war, aber ich war bereit, diese Kompromisse einzugehen“, sagt die Studentin.
Campusleben
Präsenzveranstaltungen gab es dennoch auch in Wales nicht. Die Kurse waren digital und wurden aufgezeichnet, um sie später auf einer digitalen Lernplattform zur Verfügung zu stellen. „Generell musste ich mehr eigenständig lernen, mir die Videos anschauen und Artikel durchlesen. In den Live-Sessions gab es wenig Interaktionen und es wurde kaum auf die Hintergrundlektüre eingegangen. Anstrengender wurde es auch mit den Zwischenprüfungen, beziehungsweise den Teilleistungen, die schon in den ersten Wochen stattfanden“, sagt Yilmaz.
Orte wie die Student’s Union und die Bibliothek blieben an der Cardiff University geöffnet. Außerdem hatte die Universität eine Corona-Teststation eingerichtet, die Studierende kostenlos nutzen konnten. „Dadurch konnte sichergestellt werden, dass sich auf dem Campus keiner infiziert oder mit Betroffenen in Kontakt kommt. Ich empfand es als eine gute Absicherung, denn man konnte sich auch testen lassen, wenn man lediglich Bücher von der Bibliothek abholen wollte“, sagt die Lehramtsstudentin.
Die Chance nutzen
Trotz der Einschränkungen und Maßnahmen bei der Einreise und vor Ort sieht Yazgi Yilmaz ihr Auslandssemester als vollen Erfolg. „Ich denke, dass Erasmus nicht als Möglichkeit gesehen werde sollte, Partys oder Städtetouren zu machen. Vielmehr sollte man sich selbst als Mensch besser kennenlernen“, sagt sie.