Autorin und Autor Annakarina Mundorf und Sebastian Ocklenburg © RUB, Marquard

Buch Asymmetrien in der Hirnorganisation bei psychischen Erkrankungen

Rechts-Links-Unterschiede sind ein generelles Organisationsprinzip des Gehirns. Bei vielen Krankheiten kommt es jedoch zu Verschiebungen.

Rechte und linke Gehirnhälfte unterscheiden sich sowohl strukturell als auch in ihrer funktionellen Organisation. Diese hemisphärische Asymmetrie ist bei Menschen mit psychischen Krankheiten und Hirnentwicklungsstörungen häufig anders ausgeprägt als bei Gesunden. Mit diesen Rechts-Links-Unterschieden und ihrer klinischen Relevanz befasst sich ein neues Lehrbuch von Dr. Annakarina Mundorf, die 2020 in der experimentellen und molekularen Psychiatrie des LWL-Universitätsklinikums Bochum promoviert hat, und Prof. Dr. Sebastian Ocklenburg von der Arbeitseinheit Biopsychologie der RUB. Es ist unter dem Titel „The Clinical Neuroscience of Lateralization“ am 12. Mai 2021 im Routledge-Verlag erschienen. Das Buch richtet sich an Akademikerinnen und Akademiker, Forschende und Studierende in der klinischen Neurowissenschaft, Entwicklungsneurowissenschaft, Biopsychologie sowie Neuropsychologie.

Viele kognitive Funktionen sind asymmetrisch organisiert

Viele kognitive Funktionen sind im Gehirn asymmetrisch organisiert, etwa Sprache, Gedächtnis oder Emotion. „Solche funktionellen und strukturellen Unterschiede sind ein generelles Organisationsprinzip des menschlichen Nervensystems“, erklärt Annakarina Mundorf . Bei psychischen Krankheiten wie Schizophrenie oder Hirnentwicklungsstörungen wie Dyslexie sind die Links-Rechts-Unterschiede im Gehirn jedoch verändert. Ein Beispiel: Während in der allgemeinen Bevölkerung 10,6 Prozent der Menschen Linkshänder sind, ist der Anteil bei schizophrenen Patientinnen und Patienten etwa doppelt so hoch. Das neue Buch beleuchtet solche Verschiebungen in den Rechts-Links-Asymmetrien und geht möglichen Gründen nach.

Veröffentlicht

Mittwoch
12. Mai 2021
09:01 Uhr

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