Wer eine Sorgeverantwortung hat, findet an der RUB Anlaufstellen und Hilfe. © RUB, Kramer

Care-Verpflichtung und Corona So entlastet die RUB ihre Beschäftigten

Die Pandemie bringt uns alle an unsere Grenzen. Besonders belastet sind Beschäftigte, die eine Sorgeverantwortung haben. Diese bekommen an der RUB Unterstützung und haben mehrere Anlaufstellen.

Um ihre Beschäftigten, die durch Care-Verpflichtungen in der Corona-Pandemie besonders belastet sind, zu unterstützen und ihnen Beratung und Hilfe zu bieten, hat die RUB schon zu Beginn der Pandemie mehrere Maßnahmen aufgesetzt. Eine neue, dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe kümmert sich nun um die Anliegen des kürzlich initiierten Eltern Netzwerks RUB. Zudem hat das Rektorat der RUB beschlossen, dass mögliche, durch die Corona-Pandemie verursachte Wettbewerbsnachteile von Forschenden in frühen Karrierephasen in Tenure-Track-, RUB-Career-Track- und Berufungsverfahren berücksichtigt werden sollen. Auch der Unterstützungsfonds für Lehrende wird fortgeführt.

Keine Einzelfälle

Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit: Frauen wenden im Schnitt pro Tag deutlich mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Durch diesen sogenannten Gender Care Gap stehen insbesondere Mütter vor großen Herausforderungen in ihrer Karriere – dieser Effekt ist durch die Corona-Pandemie flächendeckend erheblich verschärft worden. „Die derzeitigen Belastungen, die wir bei Sorgeverantwortlichen auf dem Campus sehen, sind keine Einzelfälle, sondern in ihrer Ballung Ausdruck eines strukturellen Problems“, sagt Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der RUB. „Dem Eltern Netzwerk sind wir daher umso dankbarer, dass es dem Anliegen eine Stimme verleiht und deutlich darauf aufmerksam macht. Das hilft, jeden einzelnen Fall im Zusammenhang zu sehen.“

Anlaufstellen an der RUB

Was tut die RUB?

Die RUB hat seit Beginn der Pandemie mehrere konkrete Maßnahmen in Angriff genommen – zum Beispiel:

  • Der Unterstützungsfonds für Lehrende wurde zwischenzeitlich ausgeweitet, er wird aufgestockt und fortgeführt. Lehrende mit Care-Aufgaben können Mittel für Hilfskräfte und Lehraufträge zur Vorbereitung und Durchführung ihrer Lehre auch für das kommende Wintersemester beantragen.
  • Das Rektorat hat mit seinem Beschluss vom 29. Juni 2021 ein starkes Signal an den wissenschaftlichen Nachwuchs gesetzt: Deklarierte Wettbewerbsnachteile aufgrund familiärer Verpflichtungen in der Corona-Pandemie werden in Zwischen- und Endevaluationen von Tenure-Track-, RUB-Career-Track- und Berufungsverfahren bei der Beurteilung der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit grundsätzlich berücksichtigt. „Durch die Coronakrise bedingter zusätzlicher Sorgeaufwand soll in diesen Verfahren analog zu Elternzeiten behandelt werden“, heißt es in dem Beschluss. Das Rektorat gestaltet die Verfahrensunterlagen entsprechend und appelliert an alle Fakultäten der RUB, den Beschluss zeitnah umzusetzen.
  • Im Dialog mit dem Eltern Netzwerk RUB werden weitere Angebote entwickelt. So wird es nach den Sommerferien für Kinder von RUB-Beschäftigten kostenlosen Zugang zu digitalen Betreuungs- und Lernangeboten geben. 
  • Promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Care-Verpflichtung, die durch Mehrfachbelastungen während der Coronapandemie in ihrer Forschungstätigkeit eingeschränkt waren oder sind, können zusätzliche Unterstützung durch Coaching in Anspruch nehmen.

Übersicht im Serviceportal

Eine Übersicht über alle Angebote steht im RUB-internen Serviceportal zur Verfügung (Login erforderlich):

Anliegen besser kanalisieren

Um die Anliegen und Vorschläge des Eltern Netzwerks gezielter zu kanalisieren, hat die RUB eine neue zentrale und dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe gegründet – „Corona und die Folgen für Personen mit Care-Verantwortung“. Koordiniert wird sie von der Stabsstelle Familiengerechte Hochschule im Personaldezernat. Es arbeiten mit:

  • Dezernat 1 zu Fragen der Lehre
  • Dezernat 2 zu Fragen der Studierenden mit Kind
  • Dezernat 3 zu arbeitsrechtlichen Fragen
  • Dezernat 6 zu den Themen Personalentwicklung und Führung
  • Dezernat 8 zu Fragen der Kommunikation

Die Gleichstellungsbeauftragte, Friederike Bergstedt, steht mit ihrem Team beratend zur Seite. Die Stabsstelle Familiengerechte Hochschule wird von Kerstin Tepper geleitet.

Appell an Führungskräfte: Take care!

Wie sehr die Pandemie die Welt, unser Land und uns alle an unsere Grenzen bringt, betont Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt. Sie appelliert insbesondere an die Führungskräfte in Verwaltung und Wissenschaft in ihrer Funktion als Vorgesetzte und Vorbilder und unterstreicht die Bedeutung von erhöhter Achtsamkeit: „Wir müssen auf uns selbst achten und wir müssen Rücksicht aufeinander nehmen. Nur wer in der Lage ist, gut auf sich selbst zu achten, bekommt mit, wie es den anderen geht, und gibt auch das Signal ins Team, dass es in dieser Zeit wichtig ist, gesund zu blieben – physisch und psychisch.“

Veröffentlicht

Mittwoch
14. Juli 2021
13:58 Uhr

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