Wer Wasserstoff tankt, produziert nur Wärme und Wasserdampf, aber kein Kohlendioxid.
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Tagung Wie Wasserstoff die Zukunft des Ruhrgebiets werden kann

Die Hybrid-Veranstaltung präsentiert nicht nur aktuelle Forschung. Bürgerinnen und Bürger sind auch eingeladen, ihre Fragen zu stellen.

Auf Wasserstoff als klimafreundlichem Energieträger ruhen viele Hoffnungen. Das Ruhrgebiet empfiehlt sich aus vielen Gründen als Wasserstoffregion. Aber wird es auch international so wahrgenommen? Wie ist der Stand der Forschung? Und wie sind die Befindlichkeiten der Bevölkerung? Eine Tagung am 8. November 2021 an der RUB erhellt diese Fragen. Im Mittelpunkt stehen nicht nur technische, juristische, soziologische und wirtschaftliche Aspekte, die die breit aufgestellte Wasserstoffforschung im Ruhrgebiet bearbeitet. Am Nachmittag laden die Expertinnen und Experten auch Interessierte ausdrücklich ein, ihre Fragen und Sorgen einzubringen. Veranstalter ist das Kompetenzfeld „Energie – System – Transformation“ der Universitätsallianz Ruhr.

Mitmachen

Die kostenlose Teilnahme ist sowohl vor Ort nach Online-Anmeldung als auch unangemeldet per Videokonferenz möglich. Zoom-Links für die Online-Teilnahme finden sich im Programmheft.

Hoffnungsträger und Forschungsgegenstand

Wasserstoff spielt in den Plänen der Politik zur nachhaltigen Energieversorgung eine große Rolle. Von optimalen technischen Lösungen sind wir aber noch weit entfernt: Wie können wir genügend erneuerbaren Strom für die Herstellung von Wasserstoff bereitstellen? Wie transportieren wir Wasserstoff am günstigsten, vor allem aus weit entfernten sonnenreichen Gegenden? Generieren wir durch den großen Bedarf an Katalysatoren neue Ressourcenprobleme? Brauchen wir Brückentechnologien auf dem Weg zum grünen Wasserstoff?

Und die offenen Fragestellungen sind nicht nur technisch oder naturwissenschaftlich. An vielen Stellen fehlt noch der juristische Rahmen, müssen wirtschaftliche Zusammenhänge geklärt werden. Kann man Wasserstoff ökonomisch sinnvoll für Mobilität einsetzen? Werden Wasserstoffautos konkurrenzfähig zu Elektroautos sein? Nicht zuletzt muss die Bevölkerung Wasserstoff als Energieträger akzeptieren. „Wir kennen zurzeit gar nicht so genau den Wissensstand in der Bevölkerung – und fehlendes Wissen führt häufig zu übertriebenen Ängsten, zur Ablehnung neuer Technologien“, so Prof. Dr. Roland Span, Sprecher des Research Departments Closed Carbon Cycle Economy CCCE der RUB.

Selbstkritischer Blick

Neben diesen Fragen dreht sich die Tagung auch um regionalpolitische Fragen. Das Ruhrgebiet mit seinen von Energietechnik, Stahl- und Chemieindustrie geprägten Strukturen bietet ideale Voraussetzungen dafür, zu einer Modellregion für die Transformation von Energie- und Rohstoffversorgung zu werden. Dazu trägt nicht nur die wirtschaftliche Struktur bei, sondern auch die Vielfalt seiner Forschungslandschaft. „Aber wenn man mal in Brüssel fragt, wo die künftigen Wasserstoff-Hotspots sind, denken dort viele vielleicht zuerst an Rotterdam oder Leeds“, so Span. „Wir wollen einen selbstkritischen Blick auf unsere Rolle werfen um ein realistisches Bild zu erhalten und auszuloten, was wir tun können, um international prominenter zu werden.“

Namhafte Referierende und Teilnehmende

Für die Veranstaltung haben die Organisatoren aus den Reihen der Forscherinnen und Forscher an den Universitäten der Universitätsallianz Ruhr viele namhafte Referentinnen und Referenten gewonnen. Unter anderem nimmt der kürzlich an die Ruhr-Universität Bochum berufene Ökonom Prof. Dr. Andreas Löschel erstmals an einer öffentlichen Veranstaltung des Kompetenzfelds Energie – System – Transformation teil. Er ist seit 2011 Vorsitzender der Expertenkommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ der Bundesregierung und Leitautor des Weltklimarates für den fünften und sechsten Sachstandsbericht. Zu Gast ist zudem Prof. Dr. Julia Frohne, Geschäftsführerin der Business Metropole Ruhr und somit oberste Wirtschaftsförderin im Ruhrgebiet.

Mit Vorurteilen aufräumen

Während sich der Vormittag vor allem an ein Fachpublikum richtet, ist der Nachmittag ausdrücklich auch für Laien gedacht. Ab 14 Uhr werden sowohl vor Ort als auch online Fragen des Publikums gesammelt, die dann in drei parallelen Sitzungen behandelt werden. Roland Span hofft, hier auch mit Vorurteilen gegenüber Wasserstoff aufräumen zu können. „Viele Menschen sind besorgt wegen der Gefahren, die Wasserstoff als explosives Gas mit sich bringt“, weiß er. „Dabei ist sein Energieinhalt geringer als der von Erdgas, mit dem viele von uns ganz selbstverständlich zu Hause heizen.“

Veröffentlicht

Freitag
29. Oktober 2021
09:14 Uhr

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