Tagung Die Ruhr-Universität lädt zum Deutschen Slavistiktag
Mitte September versammeln sich Fachleute aus Wissenschaft, Medien und Kultur in Bochum. Ein zentrales Thema wird der Ukrainekrieg sein.
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) richtet den 14. Deutschen Slavistiktag aus. Zwischen dem 21. und 24. September 2022 treffen sich Fachleute aus Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft auf dem Campus. Ein Thema wird der Ukrainekrieg sein und die damit verbundene Frage nach den Auswirkungen auf das Selbstverständnis der Slavistik. Innerhalb der Slavistik wurde zuvor lange diskutiert, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden soll.
Größte Fachtagung
Der Deutsche Slavistiktag ist die alle drei Jahre stattfindende größte Fachtagung zu slavischen Sprachen, Literaturen und Kulturen im deutschsprachigen Raum – mit etwa 300 Referenten und Referentinnen, unter ihnen zahlreiche internationale Gäste. Die Tagung findet zum ersten Mal in NRW statt. „Die Slavistik ist ein großes und vielseitiges Fach, das in Deutschland an rund 40 wissenschaftlichen Instituten innerhalb und außerhalb der Universitäten erforscht wird. Sie repräsentiert ein außerordentlich breites und komplexes Feld von Sprachen und Kulturen in ihren europäischen und globalen Zusammenhängen“, erklärt Prof. Dr. Christoph Garstka vom Seminar für Slavistik / Lotman-Institut für russische Kultur, das den Kongress ausrichtet. Unterstützt wird es von der RUB, vom Verband der deutschen Slavistik und vom Osteuropakolleg NRW.
Gender – Diversität – Prestige
Die Hauptveranstaltungstage Donnerstag, Freitag und Samstag beginnen jeweils mit einer Podiumsdiskussion, die von der Bochumer Slavistik organisiert wird. Sie richtet sich an alle Teilnehmenden und lädt dazu ein, schwerpunktübergreifend ins Gespräch zu kommen. Die Diskussion am 23. September steht im Zeichen der Ukraine. Das Fokusthema der anderen drei Podiumsdiskussionen lautet „Gender – Diversität – Prestige“. „Hier diskutieren wir – mit Fokus auf die slavischen Sprachen – über aktuelle Themen rund um Gender, Identität und Heterogenität“, erklärt Christoph Garstka. „Die Aktualität zeigt sich etwa in der Diskussion über eine gendergerechte Sprache, so auch in der Umbenennung der Konferenz von Slavistentag in Slavistiktag, in einem öffentlichen Aufbegehren gegen eine zunehmend antiliberale Politik oder in der Frage nach Heterogenität im Klassenzimmer.“
Rahmenprogramm
Im Anschluss an die Diskussionen starten Sektionen und Panels, die jeweils spezifischen Schwerpunktthemen gewidmet sind und bis zum Abend laufen. Auch für Austausch und Miteinander in kleinen Gruppen gibt es Raum und Gelegenheit. Zum Rahmenprogramm gehören zudem unter anderem Besuche im Kunstmuseum Bochum, im Ikonen-Museum und im Museum Jerke, jeweils in Recklinghausen.