Mark 51°7 RUB zieht als erste Nutzerin ins O-Werk

Der Vertrag ist unterschrieben: Die Ruhr-Universität Bochum wird erste Mieterin im früheren Opel-Verwaltungsgebäude und bündelt dort ihre Transferaktivitäten.

Wo früher Autos vom Band rollten, entsteht ein Quartier für Wissenschaft, Technologie und Unternehmensgründung. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) setzt ihre Transferaktivitäten zukünftig auch auf Mark 51°7 um und mietet 50 Prozent der Fläche des sogenannten O-Werks, des früheren Opel-Verwaltungsgebäudes, an. Der Mietvertrag ist am 5. April 2018 unterschrieben worden.

„Mit diesem Schritt weiten wir unsere Innovationswerkstatt Worldfactory erheblich aus“, so Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der RUB. „Zugleich setzen wir auf der Fläche den nächsten Ankerpunkt für ein technologieorientiertes Wissenschafts- und Gründerquartier neuer Art.“ Denn neben der Anmietung im O-Werk entsteht auf dem Gelände auch ein weiterer Forschungsbau der RUB.

Viel Raum für Transfer und Praxisbezug

Auf rund 6.000 Quadratmetern werden im O-Werk Transfereinrichtungen der RUB einziehen – unter anderem das Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation (CEIT) der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, die Akademie der RUB, die die Weiterbildungsaktivitäten organisiert, sowie das Zentrum für angewandte Pastoralforschung (ZAP). Als Herzstück wird ein „Maker Space/Fab-Lab“ über zwei Etagen entstehen – Fab-Lab steht für Fabrication Laboratory, eine umfassend ausgestattete Hightech-Werkstatt. Damit stellt die RUB viel Raum für praxisbezogene Lehrformate zur Verfügung und unterstützt Studierende auf ihrem Weg zur Unternehmensgründung.

Vielseitiges Fab-Lab

Das Fab-Lab soll in jeder Hinsicht offen sein: offen für Studierende aller Fachrichtungen und aller Bochumer Hochschulen. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, den Studierende und Wissenschaftler der Univercity Bochum aufsuchen können, um ihre Projekte zu verwirklichen. Angehende Gründer können dort beispielsweise Prototypen bauen, Crowdfunding-Kampagnen vorbereiten, neue Technologien erproben und sich mit anderen Gründungsinteressierten austauschen und vernetzen. Denkbare Themen in fachübergreifenden Lehrformaten reichen von einer Architektur-App über mechanische Theaterkostüme bis hin zur Elektromobilität.

Die Ausstattung des Fab-Lab soll möglichst vielseitig sein – von der Arbeit mit Holz, Metall, Kunststoff, Textilien und Elektrotechnik bis hin zur Kraftfahrzeug- und Fahrradwerkstatt, von verschiedenen Drucktechniken über die Medientechnik bis hin zum Medizin-, Pflanzen- und Biohacking-Labor. Lagerräume, eine Bibliothek und Computerarbeitsplätze komplettieren das Angebot.

Studierende und Unternehmen profitieren

Insbesondere Studierende profitieren gleich mehrfach von diesem Lernort: Sie können ihr erlerntes Wissen anwenden und praktische Erfahrungen sammeln, eigene Ideen kreativ verwirklichen und sich über Fachgrenzen hinweg austauschen. Auch das Teamwork wird gefördert.

Unternehmen haben ebenfalls Vorteile, beispielsweise durch unmittelbaren Kontakt zur Wissenschaft. Dadurch lassen sich neueste Technologien erproben, gemeinsam Prototypen bauen und Produkte entwickeln sowie Abschluss- und Projektarbeiten anfertigen, die einen direkten Bezug zur Praxis haben.

Forschungsbau entsteht

Mit der Anmietung im O-Werk erweitert die RUB zugleich ihr Engagement für die Entwicklung des ehemaligen Industriekomplexes hin zu einem Technologiecampus. Auf Mark 51°7 entsteht auch das Zentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service-Systeme, kurz Zess, als vierter Forschungsbau der RUB. Im Jahr 2021 wird er fertiggestellt sein. Die von Bund und Land geförderten Forschungsbauten werden in einem hoch wettbewerblichen Verfahren vergeben. Sie ermöglichen den Aufbau einer exzellenten Forschungsinfrastruktur und sind zugleich Ausweis international sichtbarer Spitzenforschung.

Bund und Land fördern das Zentrum mit rund 28 Millionen Euro. Bis zu 70 Arbeitsplätze für Wissenschaftler und Nichtwissenschaftler werden dort entstehen.

Dreipolige Campusentwicklung

Das ehemalige Opelgelände als Technologiecampus ist ein Pol der langfristigen strategischen Campusentwicklung der RUB. Die anderen beiden Pole sind der Campus im Bochumer Süden sowie die Standorte der Universität in der Bochumer Innenstadt.

Eine Universität, drei Standorte

Campus, Innenstadt und Mark 51°7: Die Ruhr-Universität wächst und entwickelt sich an drei Standorten weiter.

Der ursprüngliche Campus ist die Keimzelle und das Gesicht der RUB und wird sukzessive modernisiert.

In der Bochumer Innenstadt ist die RUB im sogenannten Archäologie-Dreieck, im Blue Square und im Bochumer Fenster präsent.

Auf dem ehemaligen Opelgelände Mark 51°7 treibt die RUB mit ihren Partnern auf einem Technologiecampus künftig den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft voran.

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Veröffentlicht

Donnerstag
05. April 2018
14:48 Uhr

Von

Jens Wylkop

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