Digitalisierung Neue Konzepte fürs Lernen und Lehren
Die RUB ist Finalistin im Förderprogramm des Stifterverbandes zur Datenkompetenz. Im September trifft die Jury die Entscheidung, welche Konzepte unterstützt werden.
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) gehört zu einer der acht ausgewählten deutschen Hochschulen, die es in die entscheidende Endrunde des Förderprogramms „Data Literacy Education“ vom Stifterverband und der Heinz-Nixdorf-Stiftung geschafft haben. Insgesamt wurden 47 Bewerbungen zum Thema Datenkompetenz eingereicht. Am 28. September 2018 stellt die RUB ihr Konzept in der Finalrunde der Jury vor und hat somit die Chance auf eine Förderung von bis zu 250.000 Euro. Damit würde im Erfolgsfall ein Basis- und Spezialisierungsangebot für alle Studierende der RUB aufgebaut werden. Insgesamt fördert der Stifterverband im Programm drei Hochschulen.
Ziel ist es, Studierende beim Erlernen digitaler Methoden und Werkzeuge für ihre Datenkompetenz zu unterstützen und neue Konzepte dafür zu etablieren.
Digitale Lehre fördern
Was die RUB unabhängig davon schon alles im Bereich digitaler Lehr- und Lernkonzepte tut und welche konkreten Handlungsfelder sie in Zukunft dafür noch weiter in den Fokus nehmen möchte, hält eine Digitalisierungsstrategie fest, die im Juli 2018 veröffentlicht wurde. Fakultäten und Rektorat arbeiteten gemeinsam an dem Strategiepapier.
Ziel der Strategie ist es, Studierende angemessen auf die zunehmend digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten, das Studium mit digitalen Angeboten flexibler zu gestalten und auf die unterschiedlichen Voraussetzungen von Studierenden auszurichten. Dafür sollen Lehrende digitale Medien dort einsetzen, wo sie einen Mehrwert gegenüber der üblichen Lehre bringen, und Studierenden auch Forschungsaktivitäten und internationale Erfahrungen mithilfe der digitalen Angebote ermöglichen.
Neues Universitätsprogramm startet
Die Strategie greift bereits bestehende Angebote auf, baut sie aus und stößt neue Projekte an. Zur Unterstützung der Fakultäten und zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen startet das Rektorat das neue Universitätsprogramm „Digitale Lehre“. Das Programm fördert fachspezifische Konzepte, die Lehre und Studium langfristig und strategisch digitaler gestalten. Details zum Ablauf des Programms werden noch bekanntgegeben.
Strategie mit fünf Handlungsfeldern
Die Digitalisierungsmaßnahmen konzentrieren sich auf fünf Handlungsfelder:
- Kompetenzentwicklung und Lehr-Lernszenarien
- Prüfungen und Evaluationen
- Internationalisierung
- Inklusion
- Infrastruktur und Support
Für jedes Handlungsfeld gibt es konkrete Ziele und eine Reihe von Maßnahmen. „Damit wird klar, wohin wir wollen und welche konkreten Schritte uns dahin bringen können,“ sagt Prof. Dr. Kornelia Freitag, Prorektorin für Lehre und Internationales an der RUB.
Im Bereich „Kompetenzentwicklung und Lehr-Lernszenarien“ sollen zum Beispiel digitale Fachinhalte im Studium verankert, Präsenz- und Onlineangebote besser miteinander verknüpft und die Beratungs- und Schulungsangebote für Lehrende ausgebaut werden.
Bei „Prüfungen und Evaluationen“ geht es um die Weiterentwicklung bereits bestehender Prozesse und Angebote zum Beispiel durch Online-Tests, Selbstlernaufgaben im Internet oder digitale Lehrveranstaltungsbewertungen.
Virtuelle Kooperationen anstoßen
Die Digitalisierung kann auch helfen, das Lehrangebot internationaler zu gestalten. Virtuelle Treffen und Austauschplattformen können Kooperationen und Lehrprojekte mit internationalen Hochschulen vereinfachen. Digitale Begleitangebote für mobile Studierende, egal ob sie an die RUB kommen oder von Bochum aus ins Ausland gehen, sollen ausgebaut werden.
Digitalisierung gestattet die Gestaltung barrierefreier oder -armer Lernumgebungen. In Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen soll ein Leitfaden für die inklusive Gestaltung von digitalen Lehr-Lernszenarien und zur barrierefreien Gestaltung von Lernmaterialien entstehen.
WLAN ausbauen
Die Infrastruktur ist eine wichtige Grundlage für alle Maßnahmen der Digitalisierungsstrategie. Deswegen soll das WLAN-Netzwerk flächendeckend auf dem Campus erreichbar sein. Außerdem soll es mehr Videokonferenzräume geben.