Research Academy Ruhr Gute Noten für die Nachwuchsförderung
Die gemeinsame Plattform der Universitätsallianz fördert erfolgreich den wissenschaftlichen Nachwuchs im Ruhrgebiet.
Ein Expertinnen- und Experten-Gremium hat die Research Academy Ruhr sehr positiv evaluiert. Die gemeinsame Plattform der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) wurde 2017 eingerichtet, um den Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet weiter zu stärken. In der Research Academy Ruhr bündeln die Ruhr-Universität Bochum (RUB), die Technische Universität (TU) Dortmund und die Universität Duisburg-Essen (UDE) ihre Angebote zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Die Research Academy Ruhr (RAR) macht Angebote für die rund 10.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der UA Ruhr auf allen Karrierestufen: Promovierende, Postdocs und Personen auf dem Weg zur Professur (Junior Faculty). Die externen Expertinnen und Experten bewerten die bisher vorzuweisenden Ergebnisse der RAR als „beeindruckend“. Das Angebot sei „ein Beispiel für die Strukturentwicklung von vernetzten und bedarfsgerechten Angeboten für den wissenschaftlichen Nachwuchs, das derzeit einzigartig in Deutschland und vermutlich sogar darüber hinaus ist“. Die Breite der Angebote wird in der Evaluation ebenso hervorgehoben wie die Entwicklung gemeinsamer Qualitätsstandards und Maßnahmen zur Qualitätssicherung.
Der Aufbau der universitätsübergreifenden Plattform wird als Projekt von Juli 2017 bis Dezember 2021 vom Mercator Research Center Ruhr und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert, wobei die drei Universitäten durch Eigenanteile wesentlich zur Finanzierung beitragen.
Gemeinsame Förderprogramme
In den vergangenen Jahren sind die lokalen Qualifizierungsangebote an den drei Universitäten deutlich ausgebaut worden: Bereits seit 2006 besteht an der Universität Bochum die RUB Research School. 2018 eröffnete das Graduate Center Plus an der UDE, ein Jahr später das Graduiertenzentrum TU Dortmund. Die neuen zentralen Einrichtungen bündeln bereits existierende sowie neu entwickelte Formate zur Nachwuchsförderung.
So bietet beispielsweise das gemeinsame Förderprogramm „Mentoring hoch drei“ Doktorandinnen und Postdoktorandinnen Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch mit individuell zugeordneten Mentorinnen und Mentoren sowie Seminare und Netzwerkveranstaltungen. Die Frühjahrsakademie informiert jährlich über den Übergang vom Studium zur Promotion, die Herbstakademie adressiert Herausforderungen in der Endphase der Promotion. Für Postdocs werden regelmäßig Workshops zu Themen wie Drittmittel einwerben, Kommunikation oder Projektmanagement angeboten. Das Karriereforum informiert zweimal pro Jahr promovierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler über Karrierewege innerhalb und außerhalb der Universität. Als fortlaufendes Programm bietet „Coaching Plus“ der Junior Faculty Weiterbildungen und Coachings unter anderem zu Fragen von Führung und Berufungsverhandlungen.
Möglichkeiten der Vernetzung
Die Formate stehen allen Angehörigen der UA Ruhr offen. So konnten durch die strategische Zusammenarbeit lokal neue außer- und überfachliche Qualifizierungsangebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs geschaffen werden. Davon profitieren die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die an den drei UA Ruhr-Universitäten forschen: Sie können sich untereinander sowie mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen vernetzen und werden durch die Förderprogramme bestmöglich auf eine Karriere in Wissenschaft oder Wirtschaft vorbereitet.
Im Bereich des internationalen Forschungsmarketings arbeitet die RAR zudem eng mit den UA-Ruhr-Verbindungsbüros in New York und Moskau zusammen und bietet internationalen Postdocs mit dem Programm Research Explorer Ruhr jährlich die Gelegenheit, die Forschungslandschaft des Ruhrgebiets für einen Zeitraum von zwei Wochen kennenzulernen. Das durch den UA-Ruhr-Profilschwerpunkt Materials Chain und die RAR entwickelte Mobilitätsprogramm „Explore Materials Chain“ wurde 2018 im DFG-Wettbewerb „Internationales Forschungsmarketing“ ausgezeichnet.
Mit der RAR und der Einrichtung der neuen Anlaufstellen für Graduierte an der UDE und der TU Dortmund haben die Angebote zur Nachwuchsförderung in der UA Ruhr einen deutlichen Aufwuchs erfahren. Angesichts der bisherigen Erfolge kommen die Expertinnen und Experten zu der Einschätzung, „dass die RAR mindestens auf dem bisherigen Niveau weitergeführt werden sollte“. Ein strategischer Mehrwert bestehe nach Ansicht des Gremiums insbesondere in den Angeboten für Postdocs und die Junior Faculty. Erste Konzepte zur Verstetigung der RAR nach dem Ende der Projektlaufzeit im Dezember 2021 werden derzeit erarbeitet.