Wandel durch Wissenschaft 75 Millionen Euro für neue Forschungszentren der UA Ruhr
Das Land NRW fördert in den kommenden Jahren die Standorte Bochum, Dortmund, Duisburg und Essen.
Die Universitätsallianz Ruhr wird ihre internationale Spitzenforschung stark ausbauen. Die Landesregierung gab am Mittwoch, 17. März 2021, bekannt, dass sie den Verbund im Rahmen der Ruhr-Konferenz darin unterstützt, vier Research Center und ein College zu gründen. Dazu werden die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen ihre langjährige Kooperation unter einem neuen Dach festigen: der „Research Alliance Ruhr“.
Überaus positives Votum
Die Landesregierung hatte bereits im vergangenen November verkündet, dass sie zur Förderung des Strukturwandels neue, innovative Forschungszentren an der UA Ruhr aufbauen und langfristig finanzieren wolle. Das inhaltliche Konzept dazu hatten die drei Universitäten im Dezember dann einem vom Wissenschaftsrat zusammengestellten Expertenteam vorgestellt. Das Votum fiel überaus positiv aus: Bestätigt wurde nicht nur die hohe wissenschaftliche Qualität, sondern auch der große Mehrwert des gemeinsamen Vorhabens für die Wissenschaftsregion Ruhrgebiet und darüber hinaus. Für den Aufbau fließen nun bis zu 75 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren. 2025 soll der Vollbetrieb starten.
Durch die neuen Forschungszentren bündeln die drei Universitäten ihre Expertise in Bereichen, in denen sie bereits heute international anerkannte Spitzenforschung betreiben. Die vier Research Center werden sich mit zukunftsweisenden Fragestellungen in den Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften befassen. Um nachhaltige Lösungen aus der Chemie geht es im Bereich „Chemical Sciences and Sustainability“, während sich „Trustworthy Data Science and Security“ mit Datensicherheit befasst. Der Bereich „Future Energy Materials and Systems“ widmet sich Fragen der Energietechnik und „One Health“ umfasst einen ganzheitlichen Forschungsansatz zur Gesundheit des Menschen. Für die Geistes- und Sozialwissenschaften wiederum wird ein College eingerichtet, das den internationalen Austausch durch Gastaufenthalte fördern wird.
Mit diesen neuen Strukturen gewinnt das Ruhrgebiet an Attraktivität für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt.
Axel Schölmerich
„Mit diesen neuen Strukturen gewinnt das Ruhrgebiet an Attraktivität für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt, die sich mit den drängenden Fragen der Zukunft befassen wollen“, sagte Prof. Axel Schölmerich, Rektor der Ruhr-Universität Bochum. „Die gesamte Region wird davon profitieren, dass durch die Forschung innovative Ideen für Anwendungen in der Praxis entstehen, für große Unternehmen genauso wie für Startups“, fügte sein Dortmunder Kollege Prof. Manfred Bayer an. „Dass die Ruhrkonferenz die UA Ruhr nun fördert, bestätigt unser Credo: Zusammenarbeit zahlt sich aus“, sagte Prof. Ulrich Radtke. Der Rektor der Universität Duisburg-Essen gehört zu den Gründungsvätern der UA Ruhr, die im März 2007 mit einem Kooperationsvertrag zwischen den drei Partneruniversitäten ihren Anfang nahm.
Ministerpräsident Armin Laschet nannte das Vorhaben „einen neuen Schulterschluss der Innovation“. Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagte, die Landesregierung wolle mit dem Beschluss „die internationale Strahlkraft des Ruhrgebiets als exzellente Wissenschaftsregion auf ein neues Niveau heben“. Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, dem die Federführung der Ruhr-Konferenz obliegt, betonte, dass die Ruhrkonferenz gestartet sei, um auf breiter Front das Potenzial der Metropolregion auszuschöpfen: „Die neuen Forschungszenten belegen: Wir kommen voran.“
Bevor es an die konkrete Umsetzung geht, müssen die Empfehlungen des vom Wissenschaftsrat eingesetzten Expertenteams im Detail ausgewertet werden.