Programm im Blue Square Von Monstern und Helden
Die alten Griechen haben ihre Ängste in fantastischen Geschichten verarbeitet – von denen sie oft selbst nicht mehr wussten, was wahr ist und was erfunden.
Vortrag: Monster in fernen Welten: Grenzgänger in Antike und Gegenwart
Dienstag, 12. Februar 2019, 18 Uhr
Wenn in Geschichten und Filmen Monster oder Mischwesen aus Mensch und Tier auftauchen, dann meist dort, wo die Zivilisation ihre Grenzen erreicht. Konkrete Kenntnisse von Geschehnissen vermischen sich dann mit fantastischen Vorstellungen, damit wir dem was unvorstellbar ist, dem meist Grausamen, ein Gesicht geben können. Heutzutage ist uns klar, dass die Kreaturen unserer Fantasie entspringen. In der Antike sah das anders aus. Viele Menschen dachten, es gäbe sie wirklich. Sie ließen in ihren Erzählungen griechische Helden wie Herakles oder Perseus in die Grenzräume der Realität eindringen, um die Monster und damit das Fremde und Unfassbare zu besiegen. Die Kräfte der Besiegten wurden als Teil des eigenen Wertesystems neutralisiert und umfunktioniert.
In der Bilderwelt der Griechen sind die Monster der fernen Welten besonders in der Zeit der Kolonisation verbreitet, als die Griechen in eine ihnen unbekannte Fremde aufbrachen. Wie der Vortrag zeigt, findet man dieses Phänomen auch in späteren Epochen bis hin zur aktuellen Science-Fiction.
Referent: Prof. Dr. Lorenz Winkler-Horacek, Freie Universität Berlin
Veranstaltungsreihe: Faszination Mischwesen – Mythos, Utopie, Science(-Fiction)