Geehrt an ehemaliger Wirkungsstätte: Roland Fischer
© Damian Gorczany

Ehrenpromotion Steter Einsatz für den Nachwuchs

Warum ein Chemiker zum Doktor der Philosophie ehrenhalber ernannt wird.

Für die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist sein Name untrennbar verbunden mit der Gründung und Weiterentwicklung des Alfried-Krupp-Schülerlabors. Den unermüdlichen Einsatz von Prof. Dr. Roland Fischer in der Lehre und Nachwuchsförderung hat die Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft der RUB am 10. November 2017 mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde gewürdigt.

Der Chemiker Fischer lehrt und forscht an der Technischen Universität München. An der RUB war er fast 20 Jahre lang aktiv, unter anderem als Prorektor für Lehre – von 2000 bis 2002 – und als Mitbegründer des Schülerlabors, das heute alle wissenschaftlichen Disziplinen und alle 20 Fakultäten umfasst.

Überfachliche Verdienste

Es gehe nicht darum, Roland Fischer als herausragenden Chemiker zu ehren, heißt es in der Laudatio. Dafür stünden seine mehr als 400 Fachpublikationen und die zahlreichen Auszeichnungen und Preise, die er bekommen hat. Die Bochumer Philosophie und Erziehungswissenschaft honoriert seine außerordentlichen Verdienste

  • um die Entwicklung der Lehre,
  • für die Lehrerausbildung an der RUB und für den Ausbau der Fachdidaktiken,
  • im langjährigen Einsatz für die Zusammenarbeit von Schule und Hochschule,
  • in der Stärkung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
  • sowie seine stets lebhaften und streitbaren Beiträge zum fachübergreifenden Dialog.

Als Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform hat Fischer eine bewegte und aufregende Zeit maßgeblich mitgestaltet, als die Ruhr-Universität begann, flächendeckend auf das gestufte Bachelor-Master-System umzustellen. Dabei ist es insbesondere ihm zu verdanken, dass die Universität ihre Lehrerbildung zum heutigen Master of Education weiterentwickeln konnte.

Engagierter Brückenbauer

An der Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule war Fischer überaus engagiert. Das im Jahr 2004 zunächst als Einrichtung des naturwissenschaftlich-technischen Bereichs gegründete Alfried-Krupp-Schülerlabor hat er initiiert. Die Erweiterung um einen geisteswissenschaftlichen Zweig – ab 2009 – hat er genauso konstruktiv und begeistert mit vorangebracht.

Das nunmehr komplette Schülerlabor mit Beteiligung aller RUB-Fakultäten „stellt heute in der deutschen Bildungslandschaft und darüber hinaus eine einzigartige Brücke zwischen Universität und Schule dar“, so Prof. Dr. Helmut Pulte, Leiter des Bereichs Geistes- und Gesellschaftswissenschaften im Schülerlabor. „Ohne ihn würde diese Brücke wohl nicht existieren.“

Erfolgreich in der Exzellenzinitiative

Nicht minder engagiert hat sich Fischer in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere der Doktorandinnen und Doktoranden. In der ersten Exzellenzinitiative hat er die campusweite Research School für Promovierende aller Fakultäten mitkonzipiert und ab 2006 mehrere Jahre lang geleitet. Unter seiner Federführung wurde diese erfolgreiche Einrichtung in der nächsten Runde der Exzellenzinitiative zur Research School Plus weiterentwickelt und in eine zweite Förderphase geführt. Von 2012 bis 2015 war er Sprecher der Einrichtung.

Mit Blick auf seine Leistungen als „interdisziplinärer Brückenbauer“ sei ihm die gesamte Universität zu großem Dank verpflichtet, begründet die Fakultät die Auszeichnung Fischers mit dem Doktor der Philosophie honoris causa. Daher wurde die Verleihung auch passend in die Akademische Jahresfeier der RUB eingebettet.

Prof. Dr. Roland Fischer (Mitte) hat sich sichtlich über Ehrung gefreut. Dekanin Prof. Dr. Corinna Mieth überreichte ihm die Urkunde, Prof. Dr. Helmut Pulte hielt die unterhaltsame Laudatio.
© Damian Gorczany

Zur Person

Roland Fischer wurde 1961 in Rosenheim geboren. Von 1981 bis 1986 studierte er Chemie an der Technischen Universität München (TUM). Im Jahr 1989 wurde er dort promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA kehrte er an die TUM zurück, wo er sich im Jahr 1995 habilitierte. 1996 erhielt er einen Ruf an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1997 wurde er an die RUB berufen. Bis Ende 2015 war er Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische Chemie II – Organometallik und Materialien an der Fakultät für Chemie und Biochemie. Seit 2016 leitet er an der TUM den Lehrstuhl für Anorganische und Metallorganische Chemie. Im gleichen Jahr wurde er zum Vizepräsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt.

Pressekontakt

Prof. Dr. Helmut Pulte
Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte
Institut für Philosophie I
Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 22726
E-Mail: wtundwg@ruhr-uni-bochum.de

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Veröffentlicht

Freitag
10. November 2017
15:39 Uhr

Von

Jens Wylkop

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