Stipendium Soziologin Jessica Pflüger wird gefördert
Die Forscherin erhält einen Maria-Weber-Grant der Hans-Böckler-Stiftung.
Sich für eine Weile intensiv auf die Forschungsarbeit zu konzentrieren: Das ermöglicht der Maria-Weber-Grant jungen Forscherinnen und Forschern in Vorbereitung auf eine feste Professur. Dieses Jahr gehört Prof. Dr. Jessica Pflüger zu den Ausgezeichneten. Die Juniorprofessorin für Qualitative Methoden der Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum (RUB) erforscht unter anderem, welche Auswirkung die Ökonomisierung im Hochschulsystem auf die universitäre Lehre hat.
Wie Wissen produziert wird
Wettbewerb um Drittmittel, Abhängigkeit von Kennzahlen und Leistungsbeurteilungen: Die Rahmenbedingungen, unter denen Wissenschaft an deutschen Hochschulen stattfindet, haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten massiv verändert. „Wir wissen wenig über Erwerbsarbeit und Wissensproduktion insbesondere von Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern“, sagt Jessica Pflüger. „Ich habe deshalb andere Forscherinnen und Forscher beim Forschen untersucht.“
In ihrer unter anderem mit dem Dissertationspreis der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ausgezeichneten Doktorarbeit verglich sie die Arbeitsweisen deutscher und britischer Forschungsteams. In einem aktuellen Projekt fragte sie nach den Auswirkungen der Ökonomisierung auch auf die universitäre Lehre. „Immer mehr Hochschulen legen Förderprogramme für Lehrangebote auf, die ganz nah an der Drittmittellogik sind“, sagt die Soziologin. „Wer innovativ lehren will, muss sich im Bewerbungswettbewerb durchsetzen.“