Manfred Bormann war von 1994 bis 1998 Rektor der Ruhr-Universität Bochum. © Privat

Nachruf Die Ruhr-Universität trauert um Manfred Bormann

Der ehemalige Rektor ist im Alter von 89 Jahren verstorben.

Die Ruhr-Universität Bochum trauert um ihren ehemaligen Rektor Prof. Dr. Manfred Bormann, der von 1994 bis 1998 die Geschicke der Universität an ihrer Spitze gelenkt hat und von 1997 bis 1998 Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz NRW war. „Manfred Bormann hat mit seiner sehr erfolgreichen Amtszeit und davor als Prorektor ein hochschulpolitisch bewegtes Jahrzehnt entscheidend mitgeprägt. Mit ihm verlieren wir ein verdientes Mitglied unserer akademischen Gemeinschaft“, sagt Rektor Prof. Dr. Martin Paul.

Als Professor gehörte Bormann knapp 25 Jahre lang der Fakultät für Physik und Astronomie an.

Viele Verdienste für die Ruhr-Universität

In Bormanns Amtszeit als Rektor wurden an entscheidenden Stellen Weichen für die Zukunft gestellt – beispielsweise in Fragen der Finanzautonomie der Universitäten, der leistungsorientierten Verteilung von Mitteln oder der Qualitätssteigerung in der Lehre durch „Leuchtturmprojekte“ sowie Mentoren- und Tutorenprogramme. Die Fakultäten haben damals auf Anregung und mit Unterstützung des Rektorats Bormann Strukturpläne für ihre zukünftige Entwicklung verabschiedet – vergleichbar mit den heutigen Perspektivgesprächen. Erfolgreich war die Ruhr-Universität in Bormanns Amtszeit auch durch je vier neu eingeworbene Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Viele Aktivitäten als Emeritus

Das Ende seines Rektorats im Jahr 1998 und die kurze Zeit später folgende Emeritierung (1999) waren zugleich Auftakt für neue Aktivitäten: Bormann engagierte sich unter anderem als Beiratsvorsitzender der damaligen rubitec Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer der Ruhr-Universität Bochum, als Rektoratsbeauftragter für die Etablierung der IT-Sicherheit als Forschungs- und Lehrschwerpunkt in Bochum und als Ombudsmann für die Einhaltung der Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis an der Ruhr-Universität. Auch andere Universitäten in Deutschland profitierten von Bormanns Erfahrung im Wissenschaftsmanagement und ließen sich – auf eigenen Wunsch – vom ehemaligen Bochumer Rektor evaluieren.

Zur Person

Manfred Bormann, 1934 in Neidenburg (Ostpreußen) geboren, studierte nach dem Abitur (1953 in Gelsenkirchen) von 1954 bis 1960 Physik in Göttingen und Hamburg. Nach der Promotion habilitierte er sich für das Fach Experimentalphysik in Hamburg, wo er 1970 zum Professor ernannt wurde. 1975 nahm Bormann den Ruf der Bochumer Fakultät für Physik und Astronomie auf den Lehrstuhl für Didaktik der Physik an. Bald darauf engagierte er sich intensiv in der Selbstverwaltung der Uni. Er war 1978/79 und nochmals von 1985 bis 1989 Dekan seiner Fakultät, von 1980 bis 1982 Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform und von 1990 bis 1994 Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.

Veröffentlicht

Montag
08. Januar 2024
09:38 Uhr

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