Den hochschulöffentlichen Teil der Rektorwahl sollten sich RUB-Angehörige schon mal vormerken. © RUB, Marquard

Astrophysik 100 Ruhrgebietsforscher untersuchen kosmische Strahlung

Sie prasseln unaufhörlich aus dem Weltraum auf uns ein: die Teilchen der kosmischen Strahlung. Wissenschaftler der Universitätsallianz Ruhr gründen zu ihrer Erforschung ein Zentrum.

Die kosmische Strahlung ist das Bindeglied zwischen den Forschungsbereichen der Arbeitsgruppen, die sich im Ruhr Astroparticle and Plasma Physics Center, kurz RAPP-Center, zusammengeschlossen haben.

Rund 100 Forscherinnen und Forscher feiern in der Universitätsallianz Ruhr die Eröffnung der Einrichtung am 21. September ab 19 Uhr im Planetarium Bochum. Am 22. und 23. September findet eine eröffnende Tagung an der Ruhr-Universität statt. Die Medien sind zu beidem herzlich eingeladen.

Fragen von dunkler Materie bis Planetenentstehung

Im RAPP-Center werden Forscherinnen und Forscher vom Studierenden bis zum Professor an der Schnittstelle von Astro-, Plasma und Teilchenphysik arbeiten.

Sie stellen Fragen wie: Was ist eigentlich dunkle Materie? Woher kommt die kosmische Strahlung? Wieso gibt es mehr Materie als Antimaterie? Welche Wechselwirkungen von Elementarteilchen sind relevant und wie können sie studiert werden? Was ist die Rolle von Magnetfeldern im Universum? Wie funktioniert die Planetenentstehung?

Bedeutende Entdeckungen in der kosmischen Strahlung

Seit über hundert Jahren weiß man, dass der Himmel nicht nur nachts im Licht der Sterne und tags im Licht der Sonne leuchtet, sondern dass täglich ein Strom geladener Teilchen auf die Erde prasselt – die sogenannte kosmische Strahlung.

In den 1930er- und 1940er-Jahren wurden verschiedene Elementarteilchen wie das Myon in der kosmischen Strahlung entdeckt.

Bis heute Gegenstand der Forschung

Danach nutzte man Teilchenbeschleuniger, um die Wechselwirkung zwischen den Teilchen gezielter zu erforschen und die grundlegende Struktur der Materie kennenzulernen.

Irdische Beschleuniger können aber nicht die hohen Energien erreichen, zu denen nur der Kosmos fähig ist. Daher spielt die kosmische Strahlung für die Forschung in der Teilchenphysik weiterhin eine große Rolle. Auch hilft sie Wissenschaftlern, astrophysikalische Prozesse besser zu verstehen.

Gründungsmitglieder

Gründungsmitglieder sind die Arbeitsgruppen der Professorinnen und Professoren Ralf-Jürgen Dettmar, Reinhard Schlickeiser und Julia Tjus (alle Ruhr-Universität Bochum), Wolfgang Rhode und Bernhard Spaan (beide Technische Universität Dortmund) sowie Gerhard Wurm (Universität Duisburg-Essen).

Die Gruppe soll weiter wachsen.

Förderung

Das RAPP-Center wird vom Mercator Research Center Ruhr (Mercur) mit rund 330.000 Euro gefördert.

Universitätsallianz Ruhr

Seit 2007 arbeiten die drei Ruhrgebietsuniversitäten unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut.

Unter dem Motto „gemeinsam besser" gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 115.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Pressekontakt

Prof. Dr. Julia Tjus
Theoretische Physik IV
Fakultät für Physik und Astronomie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 28778
E-Mail: julia.tjus@rub.de

Unveröffentlicht

Von

Meike Drießen

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