Was bedeutet der Klimawandel für unseren Umgang mit Wasser? Mit dieser und vielen andern Fragen beschäftigen sich die Teilnehmer der Tagung.
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Tagung Wie man Grundwasser schützt und nutzt

Grundwasser ist häufig zugleich Trinkwasser. Wie man seine Qualität überwacht, welche Folgen der Klimawandel hat und welche Probleme der Bergbau hinterlässt.

Über 500 internationale Spezialisten diskutieren pünktlich zum Weltwassertag der Vereinten Nationen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) über die nachhaltige Nutzung des Grundwassers. Vom 21. bis zum 24. März 2018 findet die größte deutsche Fachtagung unter dem Motto „Grundwasser im Umfeld von Bergbau, Energie und urbanen Räumen“ statt. Themen sind zum Beispiel Energiewende und die Hinterlassenschaften des Bergbaus, der dieses Jahr im Ruhrgebiet endgültig Geschichte sein wird.

Ein besonderes Highlight erwartet alle Interessierten am 23. März 2018* um 18 Uhr im Hörsaalzentrum Ost der RUB, Hörsaal HZO 30. Wissenschaftler nehmen die Besucher mit auf eine Unterwasserreise in verlassene Erzbergwerke.

Energiewende mit Erdwärme

Mit der deutschen Energiewende, der Ablösung fossiler und nuklearer Energieträger durch regenerative Alternativen, stellen sich viele Fragen, auf die die Hydrogeologie Antworten geben kann. Wird zum Beispiel für die Fernwärmeheizung in Nordrhein-Westfalen bisher noch die Abwärme aus der Kohlenverbrennung genutzt, könnte die Geothermie eine Alternative sein. Dabei wird in der Tiefe der Erde erhitztes Wasser als Wärmeträger genutzt.

Grundwasser nutzen und kontrollieren

In insgesamt 19 Sessions greifen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch viele weitere Facetten des Grundwassers auf. So stellen sie Möglichkeiten vor, die Qualität des Grundwassers flächendeckend zu überwachen oder dafür zu sorgen, dass das Grundwasser, das vielfach auch als Trinkwasser genutzt wird, von Schadstoffen frei gehalten wird. Sie erläutern das Zusammenspiel von Grund- und Oberflächenwasser und die Folgen von Starkregen und anderen Folgen des Klimawandels für das Grundwasser. Andere Vorträge widmen sich den Hinterlassenschaften des Bergbaus: Wie geht man sinnvoll mit Grubenwasser um? Und was bedeuten Bergbauhalden für die Qualität des Wassers im Untergrund?

Auf Tauchfahrt im Erzbergwerk

Der öffentliche Abendvortrag nimmt die Besucher mit auf eine bilderreiche Reise in die Unterwelt: Vor einem halben Jahrhundert wurden in Deutschland die letzten Erzbergwerke stillgelegt. Der künstlich abgesenkte Grundwasserspiegel stieg wieder an und flutete die Anlagen. Heute gehen Wissenschaftler mit Kameras auf Tauchfahrt und fangen Bilder einer versunkenen Welt ein. Liegen gelassene Werkzeuge und mit Erz befüllte Fahrzeuge zeugen davon, wie plötzlich die Ära der Erzförderung damals zu Ende gegangen ist. Alle Interessierten sind herzlich zum Vortrag eingeladen, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Pressekontakt

Prof. Dr. Stefan Wohnlich
Angewandte Geologie
Fakultät für Geowissenschaften
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 23294
E-Mail: stefan.wohnlich@rub.de

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*In der ursprünglichen Textfassung hieß es, dass der Abendvortrag am 24. März 2018 stattfindet.

Veröffentlicht

Freitag
02. März 2018
09:40 Uhr

Von

Meike Drießen

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