Psychologie Die Angst vor Spinnen an einem Tag besiegen
Eine Therapie von Bochumer Psychologen verspricht schnelle Abhilfe. Im Rahmen einer Forschungsstudie können Betroffene das Angebot aktuell kostenlos in Anspruch nehmen.
Ein effizientes Behandlungsprogramm gegen Spinnenangst entwickeln Forscherinnen und Forscher des Lehrstuhls für klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) unter der Leitung von Dr. André Wannemüller. Um die Wirksamkeit der Behandlung zu prüfen, suchen sie ab sofort 100 Betroffene, die an einem kostenlosen eintägigen Gruppentraining teilnehmen möchten. Der erste Termin findet am 16. Mai 2020 statt. Interessenten können sich dafür bis 8. Mai per E-Mail melden. Weitere Informationen zur Studie finden sich online.
Da die Behandlung Teil eines Forschungsprojektes ist, ist es für die Betroffenen kostenlos. Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen vor dem Gruppentraining eine psychotherapeutische Sprechstunde besuchen, um sicherzustellen, dass sie an einer klinisch relevanten Spinnenangst leiden. Die Sprechstunde findet nach individueller Terminvereinbarung im Zentrum für Psychotherapie der RUB in der Bochumer Innenstadt statt.
Neue Erfahrungen nehmen die Angst
„Wir haben solche Großgruppenbehandlungen in den vergangenen Jahren schon erfolgreich bei Menschen mit Zahnbehandlungsangst, Höhenangst, Angst vor Blut, Spritzen und Verletzungen, Waschzwang und Flugangst durchgeführt“, erklärt André Wannemüller.
Alle angewandten Verfahren gleichen sich darin, dass sie an nur einem Tag durchführbar sind auf der sogenannten Exposition basieren: Die Teilnehmer sollen direkt auf Tuchfühlung mit ihrer angstbesetzten Situation gehen. „Dadurch können sie in ihrer Angstsituation neue, angstnehmende Erfahrungen machen“, so der Studienleiter.
Theorie und Praxis
Das Training zur Behandlung von Spinnenangst setzt sich zusammen aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Der praktische Teil wird in drei Gruppen durchgeführt, in denen unter anderem Techniken zur Stressbewältigung und ein Expositionstraining mit den Betroffenen angewendet werden.