Förderung Forschungskolleg „Sicherheit für Menschen im Cyberspace“ verlängert
Die IT-Sicherheit als gesellschaftliches Phänomen steht im Fokus des Forschungskollegs.
Seit 2016 forschen Doktorandinnen und Doktoranden an der Ruhr-Universität Bochum im Forschungskolleg „Sec-Human“ zur Sicherheit im Cyberspace. Das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft hat die Förderung 2020 für weitere 3,5 Jahre verlängert. Das in Bochum angesiedelte Forschungskolleg erhält rund 2,2 Millionen Euro in der zweiten Förderphase. Im Kolleg arbeiten Doktorandinnen und Doktoranden nicht nur mit Forschenden aus anderen Disziplinen zusammen, sondern auch mit Akteuren aus der Praxis.
Das Forschungskolleg Sec-Human, kurz für „Schöne neue Welt: Sicherheit für Menschen im Cyberspace“, ist am Bochumer Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit angesiedelt und auch eingebunden in das Exzellenzcluster Casa – Cybersicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer. In der ersten Förderperiode stand die Interaktion zwischen Mensch und IT-Sicherheit im Fokus. In der zweiten Phase sollen zwölf neue Doktorandinnen und Doktoranden die IT-Sicherheit als weitergefasstes gesellschaftliches Phänomen inter- und transdisziplinär untersuchen.
Promotion im Tandem
Alle Promovenden aus den technischen Disziplinen arbeiten mit einem Tandempartner oder einer Tandempartnerin aus den geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fachbereichen zusammen. „Die Tandempromotion hat sich als hervorragende Struktur für tatsächlich gelebtes interdisziplinäres Arbeiten erwiesen und als Blaupause für die Datensicherheitsforschung etabliert“, sagt Prof. Dr. Christof Paar, Sprecher des Kollegs in der ersten Förderphase, nun stellvertretender Sprecher. Das Konzept wurde auch in das NRW-Graduiertenkolleg „North Rhine-Westphalian Experts on Research in Digitalization“ übernommen. In dem Bericht „Foundational Cyber-Security Research – Improving Science, Engineering and Institutions“ der US National Academies wird das Promotionsmodell von Sec-Human als wegweisend für den dringend notwendigen Ausbau der interdisziplinären Sicherheitsforschung genannt.
An Sec-Human beteiligt sind neben der Ruhr-Universität Bochum auch die Technische Universität Dortmund und die Fachhochschule Dortmund. Viele Promotionsvorhaben laufen außerdem in Kooperation mit Partnern aus der Praxis, zuletzt beispielsweise mit dem Bundeskriminalamt, der Axa-Versicherung und Eco, dem Verband der Internetwirtschaft.