Sozialwissenschaft und Schulforschung Bildungsgerechtigkeit in Schulen fördern
Die RUB ist Teil des neuen Forschungsverbunds „Schule macht stark!“.
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) und die Universitäten Dortmund sowie Duisburg-Essen arbeiten in der neuen Initiative „Schule macht stark“ (SchuMaS) von Bund und Ländern mit. Ziel ist es, die Bildungschancen von Kindern an Schulen in sozial benachteiligten Lagen systematisch zu verbessern. Dafür stehen ab dem kommenden Jahr 125 Millionen Euro zur Verfügung. Das Besondere an dem Vorhaben: Insgesamt 200 Schulen aus der Primar- und der Sekundarstufe arbeiten deutschlandweit gemeinsam mit Bildungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern an forschungsbasierten praxistauglichen Maßnahmen, um sie anschließend auch anderen Schulen in sozial herausfordernder Lage zur Verfügung zu stellen.
An dem begleitenden Forschungsverbund sind 13 Einrichtungen und Universitäten beteiligt. Die Aktivitäten werden zunächst für fünf Jahre gefördert. Das Projekt ist aber insgesamt auf eine Laufzeit von zehn Jahren angelegt. An der RUB beteiligt sind Prof. Dr. Gabriele Bellenberg, Leiterin der Arbeitsgruppe Schulforschung an der Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft, und Prof. Dr. Jörg-Peter Schräpler vom Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung, Fakultät für Sozialwissenschaft. Sie werden im Handlungsfeld „Lernen außerhalb des Unterrichts und die Unterstützung im sozialen Umfeld fördern“ arbeiten.
Ungleiches ungleich behandeln
„Die sozialräumliche Segregation und Bildungsungleichheit hängen eng miteinander zusammen“, sagt Jörg-Peter Schräpler. „Differenzierte kleinräumige Analysen sind der Schlüssel für Förderansätze, in denen Ungleiches ungleich behandelt wird.“ Schräpler ist verantwortlich für die Typisierung von Schulen sowie die im Themencluster notwendigen Sozialraumanalysen und quantitativen statistischen Analysen der Einzugsgebiete der Schulen, die Analyse der Schülerströme und die geografische Verortung von Angebotsstrukturen.
„Die Ausrichtung von SchuMaS ist innovativ. Um bestmögliche Lern- und Bildungschancen für alle Lernenden – unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status – sicherzustellen, müssen Schulen ihre Quartiersorientierung stärken. Das Vorhaben des Verbundes bietet eine einmalige Gelegenheit, innovative Transferprozesse zu entwickeln, um Schulen in schwieriger Lage zu unterstützen“, sagt Gabriele Bellenberg.