Tagung Mensch und künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt von morgen
Die künstliche Intelligenz stand schon öfter im Fokus der Aufmerksamkeit. Anders als zuvor gibt es nun konkrete Anwendungsmöglichkeiten. Zeit zu diskutieren, wie Mensch und Algorithmen zusammenarbeiten könnten.
Die künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Arbeitswelt zu revolutionieren. Umso mehr drängt sich die Frage auf, wie die Arbeit mit KI im Interesse der Menschen gestaltet werden kann. Darüber diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis auf der 67. Frühjahrstagung der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft. Die Ruhr-Universität Bochum richtet die Veranstaltung mit dem Titel „Arbeit HumAIne gestalten“ vom 3. bis zum 5. März 2021 als Online-Format aus. Medienvertreterinnen und -vertreter können sich bis 1. März 2021 kostenlos unter Angabe von Name, Vorname und E-Mailadresse unter apf@rub.de anmelden und erhalten dann die digitalen Zugangsdaten.
Damit KI künftig gewinnbringend in verschiedene Branchen und Arbeitsbereiche integriert werden kann, muss sie für den jeweiligen Anwendungsfall orientiert an wissenschaftlichen Erkenntnissen maßgeschneidert sein und verlässlich funktionieren. Wie dieser Prozess der Technologieentwicklung aussehen kann, wie sich KI in Arbeitsprozesse integrieren lässt und welche Folgen diese Technik nach sich ziehen würde, sind Fragen, die auf der Tagung im Fokus stehen. Es geht aber auch darum zu definieren, wie der Begriff einer menschenzentrierten Entwicklung von KI zu verstehen ist. Geht es darum, dass Algorithmen Defizite von Arbeitskräften ausgleichen? Lässt sich KI so gestalten, dass menschliche Potenziale gestärkt werden? In welchen Situationen geht es darum, den Menschen zu schützen und ihm Entscheidungsautonomie zuzusichern?
„Diese Fragen sind für Wissenschaft und Praxis gleichermaßen von Interesse, um KI verantwortungsbewusst in die betrieblichen Abläufe im Sinne der Menschen, die damit arbeiten, zu integrieren. Wir sehen in den wissenschaftlichen Erkenntnissen ein hohes Transferpotenzial gerade auch für die Branchenfelder in der Metropole Ruhr“, sagt Prof. Dr. Uta Wilkens vom Institut für Arbeitswissenschaft, eine der Organisatorinnen der Tagung.
Mensch und KI als Team
„Die Zukunft der Arbeit wird es ermöglichen, nicht mehr in Kategorien zu denken wie: Was kann der Mensch am besten? Was kann die Technik am besten? Sondern: Wie können wir Mensch und KI als Team betrachten, in denen das Zusammenspiel in seinem Ergebnis weit über das hinausgeht, was man arbeitsteilig hinbekäme“, ergänzt Prof. Dr. Annette Kluge vom Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie, ebenfalls Organisatorin der Veranstaltung.
Prof. Dr. Klaus Bengler, Technische Universität München, hebt in seiner Funktion als Präsident der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft hervor: „Aus Sicht der Arbeitswissenschaft und Ergonomie ist ausschlaggebend, von welchen Aufgaben Menschen im Sinn der Arbeitsanalyse entlastet werden sollen und vor allem für welche Aufgaben KI-Lösungen die erforderliche Zuverlässigkeit besitzen, um unsere Arbeitswelt zu bereichern und die Fähigkeiten von Mitarbeiter*innen zu erweitern.“