
Sarah Potthoff (links) nahm den Preis stellvertretend für das Team entgegen.
Auszeichnung
Forschungspreis der deutschen Ethikkommissionen geht nach Bochum
Das Team erforscht die Begutachtungspraxis qualitativer Studien durch medizinische Ethik-Kommissionen und fragen nach Herausforderungen und Verbesserungspotenzialen.
Der Arbeitskreis Medizinischer Ethik-Kommissionen hat das Team der Medizinethik der Ruhr-Universität für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten mit dem Forschungspreis 2025 ausgezeichnet. Der Preis wird verliehen für das Bochumer Forschungsprojekt zur Verbesserung forschungsethischer Begutachtungspraxis qualitativer Gesundheitsforschung durch medizinische Ethik-Kommissionen. Dr. Sarah Potthoff (jetzt Universität Münster) nahm als Erstautorin für das Autorenteam – Fee Roth, Dr. Matthé Scholten und Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann – den Preis auf der Sommertagung des Arbeitskreises Mediziner Ethik-Kommissionen am 5. Juni 2025 in Berlin entgegen.
Grundsätze der Forschung mit Menschen
Medizinische Ethik-Kommissionen beurteilen biomedizinische Forschungsvorhaben nach wissenschaftlichen, ethischen und rechtlichen Kriterien. Dabei müssen die unverzichtbaren ethischen Standards in der Forschung mit Menschen, die Rechte und der Schutz der Studienteilnehmenden sowie die Freiheit der Forschung beachtet werden.
In der medizinischen Forschung haben neben den etablierten quantitativ-empirischen Studien qualitativ-empirische Studien Bedeutung gewonnen. Die ausgezeichneten empirischen Arbeiten der Bochumer Medizinethikerinnen und Medizinethiker erforschen die Begutachtungspraxis qualitativer Studien durch medizinische Ethik-Kommissionen und fragen nach Herausforderungen und Verbesserungspotenzialen. Sie zeigen, dass Mitglieder medizinischer Ethik-Kommissionen und Antragstellende qualitativer Studien trotz disziplinärer Differenzen gemeinsame Ziele zur Verbesserung der Begutachtungspraxis benennen – etwa die Stärkung qualitativer Expertise, die Verbesserung der Kommunikation und eine stärkere Passung der Verfahren. „Dies zeigt, dass eine für die qualitative Gesundheitsforschung geeignete Ethikprüfungspraxis durch kollegiale Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Mitgliedern medizinischer Ethik-Kommissionen verwirklicht werden kann, die auf einem gemeinsamen Verständnis wissenschaftlicher Qualität, der Begründung ethischer Bedenken und einem gemeinsamen Verantwortungsbewusstsein für ethisch vertretbare Forschung basiert“, sagt Sarah Potthoff.