Spinnen tun hierzulande nichts. Trotzdem machen sie vielen Menschen Angst. 

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Psychologie

Keine Angst vor Achtbeinern

In nur einem Tag die Spinnenangst besiegen – das können Betroffene an der Ruhr-Universität Bochum. Forschende suchen Probanden für die Therapie im Einzel- oder Gruppensetting.

Ob Spiderman oder die Spinne Thekla – Spinnen faszinieren viele. Für andere sind sie jedoch eine echte Belastung im Alltag. Damit die Angst nicht das Leben bestimmt, entwickeln Psychologinnen und Psychologen der Ruhr-Universität Bochum effiziente und nachhaltige Trainingsprogramme. In einem Forschungsprojekt testen sie derzeit eine Behandlungsmethode, die Spinnenangst in nur einem Tag deutlich reduzieren soll. Dabei vergleichen die Forschenden verschiedene Therapiesettings: ein Einzeltraining und ein Großgruppentraining. Dafür suchen sie ab sofort Erwachsene mit ausgeprägter Spinnenangst, die kostenlos an einer der beiden Behandlungsformen teilnehmen möchten. Alle Infos und die Anmeldung gibt es online.

Angst in Stärke verwandeln

„Ziel unserer Studie ist es, herauszufinden, in welchem Rahmen Menschen mit Spinnenphobie besonders wirksam und nachhaltig geholfen werden kann“, erklärt Studienleiter Privatdozent Dr. André Wannemüller. Die eintägige Behandlung basiert auf bewährten Methoden der Expositionstherapie: Die Teilnehmenden setzen sich in mehreren Schritten ihrer Angst aus. So können sie intensive neue Erfahrungen machen, die helfen, die Angst langfristig zu reduzieren.

Theorie trifft Praxis

Das Training besteht aus einem theoretischen Teil, in dem die Teilnehmenden Hintergrundwissen zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Ängsten und Spinnenangst erhalten, sowie einem praktischen Teil, in dem sie entweder im Großgruppen- oder Einzelsetting ein strukturiertes Expositionstraining mit einer Spinne absolvieren können.

Die Teilnahme am Training ist Teil eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts, das auch einige experimentalpsychologische Untersuchungen umfasst. Für Betroffene ist die Teilnahme am Projekt kostenlos. Voraussetzung ist ein vorheriges Gespräch in der psychotherapeutischen Sprechstunde an der Ruhr-Universität Bochum, um die Diagnose einer klinisch relevanten Spinnenphobie zu bestätigen.

Pressekontakt

Privatdozent Dr. André Wannemüller 
Lehrstuhls für klinische Psychologie und Psychotherapie 
Fakultät für Psychologie 
Ruhr-Universität Bochum 
Tel. +49 234 32 23106
E-Mail: andre.wannemueller@ruhr-uni-bochum.de
Webseite

Veröffentlicht

Donnerstag
11. September 2025
12:36 Uhr

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