Das Bochumer Autorenteam: Johanna Woitzel, Moritz Ingendahl, Anna Schulte, Hans Alves (von links)

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Psychologie

Das Dilemma der Minderheiten in Medienberichten

Ein kognitives Prinzip führt dazu, dass die Zugehörigkeit zu einer Minderheit in den Medien häufig erwähnt wird. Da Nachrichten meist negativ sind, verzerrt das den Blick auf die Menschen.

In Medienberichten wird häufig die Zugehörigkeit von Personen zu Minderheitengruppen, etwa bezüglich des Herkunftslandes, ausdrücklich erwähnt. Mehrheitszugehörigkeiten dagegen meist nicht. Kommen darin Vorurteile gegenüber Minderheiten zum Ausdruck? Eher nicht, belegt eine Studie mit über 900 Teilnehmenden. Verantwortlich ist ein grundlegendes kognitives Prinzip der Differenzierung: Menschen neigen dazu, seltene oder auffällige Merkmale eher zu bemerken und zu kommunizieren als häufige und redundante Merkmale. Künstliche Intelligenz übrigens auch – sogar noch stärker. Darüber berichtet ein Team aus der Sozialpsychologie der Ruhr-Universität Bochum um Dr. Anna Schulte in der Fachzeitschrift „Social Psychological and Personality Science“ vom 1. Dezember 2025.

Veröffentlicht

Dienstag
02. Dezember 2025
09:30 Uhr

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