Expertentipps In sechs Schritten zum perfekten Praktikum
Kaffee kochen war gestern. Mit diesen Tipps geht es direkt zum Traumpraktikum.
Das Studium sollte neben dem Lernen von Theorie auch dafür genutzt werden, erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Doch wie finden Studierende das Praktikum, das zu ihnen passt, und was gibt es zu beachten? Heike Hoppmann, Praktikumsbeauftrage der Sozialwissenschaft, und Mathias Grunert, Career-Service-Berater, haben hilfreiche Tipps.
Schritt 1: Motiviert sein
Trauen Sie sich aus der Theorie in die Praxis! Lernen Sie Unternehmen von innen kennen und schnuppern Sie in den Berufsalltag hinein. „Die Studierenden verschärfen damit ihr eigenes Profil“, so Hoppmann. Die Erfahrungen aus einem Praktikum helfen, besser einschätzen zu können, welche Stellen einem nach dem Studium gefallen könnten.
Außerdem sammeln Studierende so Kontakte aus der Praxiswelt, die eventuell bei der Jobsuche nach dem Uni-Abschluss hilfreich werden können. Ein Praktikum lohnt sich also auf jeden Fall.
Schritt 2: Den Zeitpunkt planen
Es gilt: Das Praktikum sollte nicht zu früh und nicht zu spät im Studium sein. „Es ist sicher sinnvoll, im Studium inhaltlich angekommen zu sein und auch Einblick in unterschiedliche Themenfelder erhalten zu haben“, sagt Hoppmann. Mit dem bereits erworbenen Wissen können sich Studierende gezielter nach einem Praktikum umschauen. Beim Master sieht das anders aus. Studierende besitzen dann schon konkrete Erfahrungen und wissen, welche Berufsfelder sie interessieren. Wird das Praktikum erst ganz kurz vor dem Abschluss gemacht, kann es sein, dass die Studierenden das dazugehörige Zeugnis zu spät erhalten, um es für Job-Bewerbungen zu verwenden.
Schritt 3: Eine Praktikumsstelle finden
Es gibt natürlich zahlreiche Stellenbörsen, auf denen Praktika angeboten werden. Mathias Grunert empfiehlt, sich bei interessanten Unternehmen auch initiativ zu bewerben: „Viele unterschätzen die Chance, die durch eine Initiativbewerbung entsteht. Gegebenenfalls hat man damit kaum oder gar keine Mitbewerber. Außerdem rechnen viele Unternehmen den Bewerbern das Engagement hoch an.“
Schritt 4: Erfahrungen prüfen
Prüfen Sie, ob es sich in der Anzeige um ein Orientierungspraktikum oder ein Fachpraktikum handelt. Orientierungspraktika eignen sich eher für den ersten Einstieg in die Berufswelt und werden weniger mit Anzeigen beworben. Es lohnt sich, bei den Unternehmen direkt danach zu fragen oder sich initiativ darauf zu bewerben. „Bei Fachpraktika werden natürlich schon Kenntnisse vorausgesetzt, um diese dann weiter zu vertiefen“, so Grunert.
Die Experten sind sich einig, dass sich Studierende nicht grundsätzlich von den Anforderungen in den Anzeigen abschrecken lassen sollten. Heike Hoppmann sagt dazu: „In den Anzeigen stehen die Wünsche vom Praktikumsgeber. Im Vorstellungsgespräch werden die häufig noch angepasst.“ Außerdem empfiehlt sie, den eigenen Lebenslauf genau auf bereits erworbene Kompetenzen zu überprüfen. „Oft werden ehrenamtliches Engagement, Gremienarbeit an der Uni oder Mitarbeit im Sportverein von den Studierenden vollkommen vergessen. Aber auch daraus können Erfahrungen mitgebracht werden, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind“, so Hoppmann.
Schritt 5: Richtig bewerben
Keinen Standardtext verwenden! Passen Sie die Bewerbungen auf den entsprechenden Arbeitgeber und das Berufsfeld an. „In einer Bewerbung sollten Studierende ihre Motivation und ihr Interesse für das Praktikum rüberbringen“, so Grunert. Sie sollten sich selbst fragen, warum Sie sich für genau diese Stelle begeistern, und formulieren Sie das im Anschreiben. Im besten Fall springt der Funke über, und der Arbeitgeber liest schon in der Bewerbung, dass Sie die richtige Person für ein Praktikum sind.
Schritt 6: Rahmenbedingungen klären
Wenn Sie zu einem Gespräch eingeladen werden, nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Motivation und Kompetenzen zu betonen. Studierende können aber auch Fragen stellen, um für sich die Rahmenbedingungen zu klären: Welches Aufgabengebiet werden Sie bekommen? Wie sehen die Arbeitszeiten aus? Wie hoch ist das Gehalt?
Pflichtpraktika, die im Studium absolviert werden müssen, unterliegen nicht dem Mindestlohn. Bei freiwilligen Praktika sollten Studierende aber auf jeden Fall nach ihrem Lohn fragen.
Sind für Sie alle Fragen geklärt und der Arbeitgeber überzeugt, kann es losgehen mit dem perfekten Praktikum.