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Die RUB erleichtert den Zugriff auf Fachzeitschriften
Die gemeinnützige Open Library of Humanities (OLH) hat das Ziel, wissenschaftliche Zeitschriften in den Geistes- und Sozialwissenschaften frei zugänglich zu machen. Seit dem 28. Juli 2017 gehört auch die RUB zu den Förderern dieser freien Onlineplattform. Damit unterstützt die Universitätsbibliothek den Ausbau dieser Open-Access-Angebote, also den freien Zugriff.
„Die Onlineplattform steht allen Internetnutzern frei zur Verfügung, egal ob sie zu einem Förderer gehören oder nicht. Aber ohne die Förderer wäre das Projekt nicht möglich“, sagt Kathrin Lucht-Roussel, Open-Access-Beauftragte der RUB. Studierende finden in der Datenbank ebenso eine erste Anlaufstelle für ihre Hausarbeit wie Doktoranden für ihre aktuelle Forschung.
Wer zahlt?
Das Besondere ist: Es können nicht nur Interessierte kostenlos und ohne Anmeldung Artikel dort herunterladen, auch Autoren können ohne Kosten publizieren. „Das ist nicht selbstverständlich“, betont Lucht-Roussel. „Normalerweise muss der Autor bezahlen, um seinen Text als Open Access zu veröffentlichen. Dann werden oft bis zu 1.000 Euro und mehr für einen einzigen Artikel fällig. Bei der gemeinnützigen OLH übernehmen die Förderer diese Kosten“, so die Expertin. Das Projekt setzt dabei auf eine große Fördergemeinschaft: Je mehr Unterstützer sich beteiligen, desto kleiner ist der finanzielle Aufwand jedes Einzelnen.
Seit der Gründung im Jahr 2015 haben sich über 200 Universitäten und andere Förderer rund um die Welt für die Plattform zusammengeschlossen. Das Konzept vom gemeinsamen Schultern der Kosten scheint aufzugehen, wie Lucht-Roussel erläutert: „Die jährliche Fördersumme pro Unterstützer ist heute schon so klein wie die Open-Access-Freischaltung eines einzigen naturwissenschaftlichen Artikels.“
Keine Angst
„Mit der Beteiligung an diesem Projekt setzt die RUB ein Zeichen für frei verfügbare wissenschaftliche Zeitschriften“, fasst Lucht-Roussel zusammen. Ihrer Erfahrung nach gibt es leider immer noch Vorbehalte gegenüber Open-Access-Publikationen. „Oft fürchten die Autoren, sie verschenken damit ihre Inhalte. Aber die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis sind bei Open-Access-Veröffentlichungen nicht außer Kraft gesetzt“, so Lucht-Roussel.
Beiträge auf der freien Onlineplattform dürfen zwar von jedem verbreitet werden. Dennoch gelten für sie das Urheberrecht und der Schutz durch Creative Commons. Das heißt, dass der Name des Autors stets als Quelle mit angegeben werden muss.
Anonymes Begutachtungsverfahren
Um die hohe Qualität der Texte zu gewährleisten, durchlaufen diese vor der Freigabe ein anonymes Begutachtungsverfahren: Dabei überprüfen jeweils zwei Experten, ob die Standards wissenschaftlicher Publikationen erfüllt sind.
Die Open Library of Humanities ist zwar nur ein kleiner Baustein, aber der Erfolg des jungen Projekts spricht schon jetzt für sich. Lucht-Roussel ist überzeugt, dass Open Access für die Wissenschaften eine immer bedeutendere Rolle spielen wird.
20. September 2017
13.16 Uhr