Newsportal - Ruhr-Universität Bochum
Sechs Tipps für sicheres Surfen in den sozialen Netzwerken
Dennis Tatang ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Systemsicherheit der RUB. Regelmäßig schult er auch Jugendliche im Umgang mit den sozialen Medien und hat die wichtigsten Tipps für einen sicheren Umgang damit zusammengestellt:
1. Privatsphäre schützen
Für die Anmeldung in sozialen Netzwerken ist die Angabe von unterschiedlichen persönlichen Daten notwendig. Nutzer sollten allerdings immer nur das absolute Minimum an Daten preisgeben und beispielsweise den Zugriff des Netzwerks auf die privaten Kontakte im Telefonbuch sperren. Auch wenn es mühsam ist, sollten die unterschiedlichen Privatsphäre-Einstellungen einzeln überprüft, an- und ausgewählt werden.
2. Privatsphäre wahren
Fotografieren im gemeinsamen Urlaub mit Freunden gehört natürlich dazu, aber das Foto des betrunkenen Freundes mit Personenmarkierung bei Facebook posten? Fotos von Personen sollten immer nur mit deren Erlaubnis veröffentlicht werden, sodass ihre Privatsphäre genauso gewahrt bleibt wie die eigene.
3. Gesundes Misstrauen
Betrüger versuchen im Internet auf immer raffinierteren Wegen, an persönliche Daten von Nutzern zu gelangen und diese zu missbrauchen. Daher sollten in sozialen Netzwerken beispielsweise nur Einladungen und Nachrichten von Bekannten akzeptiert werden und die URLs von Webseiten wie auch die Absender von E-Mails überprüft werden – die „Spakasse“ kann so als sicherer Absender gleich ausgeschlossen werden.
Dennis Tatang beschäftigt sich in seiner Promotion mit Netzwerksicherheit und der Analyse von großen Datenmengen. Durch internetweite Messstudien betrachtet er verschiedene Aspekte der IT-Sicherheit und des Datenschutzes. Sein Ziel ist es, die Netzwerksicherheit zu erhöhen und bisher übersehene Probleme aufzuzeigen.
4. Konten schützen
Alle Konten sollten mit einem individuellen Passwort geschützt werden, das mindestens acht Zeichen umfasst und Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen enthält – grundsätzlich gilt: je länger, desto besser. Ein Passwortmanager kann bei der Verwaltung der unterschiedlichen Angaben helfen. Ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (wie zum Beispiel bei Facebook) möglich, sollte diese genutzt werden.
5. Abofallen vermeiden
Kostenlose Apps wie Online-Spiele wirken verlockend, allerdings bezahlt der Nutzer diese mit der Preisgabe seiner persönlichen Daten. Ob und wie diese von den Anbietern weiterverkauft oder genutzt werden, ist oft nicht nachzuvollziehen. Daher lohnt es sich oft, ein paar Euro in den Spielspaß zu investieren, anstatt seine Privatsphäre aufzugeben.
6. Datensparsamkeit
Nutzer unterschätzen die Gefahr, die durch die Korrelation von Daten entstehen kann. Ein Beispiel: Ein junger Mann zeigt im Netz seine Verbundenheit mit einem Fußballverein und postet, dass er ein Spiel der Mannschaft besucht hat. Ein Angreifer kann diese Information nutzen und ihm ein Link zu einem vermeintlichen Video der Mannschaft schicken, hinter dem Link ist aber eine Schadsoftware versteckt. Nutzer ermöglichen so personalisierte Angriffe, die häufig erfolgreich sind.
25. Oktober 2018
09.27 Uhr