Chinesisch übersetzen Ostasienwissenschaftler führen neuen Studienschwerpunkt ein
Ob Wirtschaft, Kultur oder Wissenschaft – China wird in der Welt immer wichtiger. Die RUB reagiert und bereitet ihre Studierenden darauf vor.
Für Studierende der Sinologie öffnet sich ein zusätzliches Berufsfeld: Seit dem Sommersemester 2017 können sie im Masterstudiengang Ostasienwissenschaften den neuen Schwerpunkt „Translation Chinesisch“ wählen. Sie lernen dort unter anderem das Übersetzen in den Fachsprachen Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Dabei setzen sie sich mit Texten und Dokumenten wie Urkunden, Anklageschriften, Handelskorrespondenz, Produktkatalogen oder Bedienungsanleitungen auseinander.
Rong Xu-Heinrich, Diplomübersetzerin, legt bei der Ausbildung den Fokus nicht nur auf die sprachlichen Fähigkeiten. Die Studierenden sollen sich auch Techniken und Strategien aneignen, um sich eigenständig fremde Fachtexte zu erschließen. „Übersetzer sind in der Regel auf ein oder einige wenige Fachgebiete wie Ingenieur- oder Rechtswissenschaften spezialisiert und müssen sich dieses Spezialwissen selbstständig erarbeiten können. Zudem brauchen sie gewisse berufspraktische Kenntnisse im Hinblick auf ihre spätere Tätigkeit.“
Literatur gehört auch dazu
Zusätzlich zur Ausbildung in den Fachsprachen lernen die Studierenden, moderne und vormoderne Literatur, Philosophie oder Geschichtsschreibung literarisch oder philologisch in die jeweilige Zielsprache zu übertragen. Bei der Arbeit mit Literatur ist es zum Beispiel wichtig, den Text stilistisch ansprechend wiederzugeben. Bei historischen Quellen ist in der Regel eine wortgetreue Wiedergabe von Vorteil.
In Deutschland ist die Tätigkeit des Übersetzers kein geschützter Beruf und der Markt daher sehr unübersichtlich. „Unsere Absolventen haben den Vorteil, dass sie sich im Studium auch intensiv mit der Frage des kulturellen Kontextes auseinandergesetzt haben. So können sie neben der reinen Textarbeit die Werke auch kulturell einordnen und Lesern verständlich machen“, erklärt Dr. Rüdiger Breuer, Studiendekan der Fakultät für Ostasienwissenschaften.