„Wir helfen einander“, sagt Arjun Krishnan. Er und Julia Brandenburg lernen gemeinsam Sprachen.
© RUB, Marquard

Sprachtandem Zusammen durchs Semester

Austauschen über Sprachen, Kulturen und mehr: Ein neues Tandemprogramm bringt internationale und deutsche Studierende zusammen.

Julia Brandenburg und Arjun Krishnan sind Sprachtandem-Partner. Sie haben sich über das Programm „Tandem Mint“ zu Beginn des Sommersemesters 2018 kennengelernt. „Ich möchte Deutsch so natürlich wie möglich sprechen können. In einem Sprachkurs lernt man die alltägliche deutsche Sprache nicht so genau“, so Arjun Krishnan zu seiner Motivation für das Programm. Er ist seit eineinhalb Jahren in Bochum und studiert den englischsprachigen Master „Material Science and Simulation“. Auch Julia Brandenburg sah mit dem Angebot eine Chance, ihre englischen Sprachkenntnisse zu verbessern und meldete sich deshalb an. Sie studiert „Civil Engineering“ an der RUB.

Die Besonderheit des Tandemprogramms ist es, dass gezielt Studierende aus den sogenannten Mint-Fächern zusammengebracht werden, also aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. So ist es auch möglich, Fachbegriffe in der jeweiligen anderen Sprache zu lernen und sich bei konkreten Problemen auszutauschen. „Wir reden aber auch viel über Alltägliches“, sagt Brandenburg. Krishnan kommt aus Indien. Die unterschiedlichen Kulturen, das Bildungssystem in Deutschland oder auch die Nationalsportarten Cricket und Fußball liefern gute Gesprächsthemen.

Eine Hälfte auf Englisch, eine Hälfte auf Deutsch

Einmal pro Woche treffen sich die beiden Studierenden, etwa für eine Stunde. Dabei teilen sie sich die Zeit so ein, dass die eine Hälfte auf Englisch und die andere Hälfte des Treffens auf Deutsch gesprochen wird. Beide erhalten zum Semesterende ein Teilnahmezertifikat, Creditpoints wären auch möglich gewesen. „Die Punkte benötige ich nicht. Ich wollte eher die etwas freiere Variante nutzen und das Zertifikat machen“, so Julia Brandenburg.

Gelernt haben beide schon viel: „Ich lerne zum Beispiel deutsche Floskeln und Sprichwörter und kann sie besser einordnen, wenn ich sie in Gesprächen höre“, sagt Arjun Krishnan. „Ich spreche jetzt viel freier. Das Tandem ermutigt mich, mehr Englisch zu sprechen“, ergänzt seine Tandem-Partnerin.

Wenn man deutsche Wörter ohne Nachzudenken jeden Tag verwendet, ist es gar nicht so einfach, sie zu erklären.


Julia Brandenburg

Hin und wieder sind die Treffen aber auch etwas anstrengend, weil beide Studierende Begriffe für den anderen übersetzen oder erläutern müssen. „Die Fragen von Arjun sind manchmal schwer. Zum Beispiel den Unterschied von gebraucht und verbraucht zu erklären, wenn man die Wörter ohne nachzudenken jeden Tag verwendet, ist gar nicht so einfach“, sagt Brandenburg. 

„Wir helfen einander, und ich glaube, das Tandem ist der Startpunkt unserer Freundschaft“, so Arjun Krishnan. „Auch darüber hinaus werden wir in Kontakt bleiben.“, sagt er.

Mitmachen

Das nächste Programm Tandem Mint startet im Oktober 2018. Interessierte Studierende aus den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächern können sich bis zum 15. September dafür bewerben.

Durchgeführt wird das Programm von den Instudies und dem Projekt Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften in Kooperation mit dem Zentrum für Fremdsprachenausbildung.

Veröffentlicht

Montag
09. Juli 2018
13:24 Uhr

Von

Katharina Gregor

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