Sommerakademie Notfallmedizin Der medizinische Nachwuchs probt den Ernstfall

Studierende der Ruhr-Universität haben Ende August an einer Notfallübung in Herne teilgenommen.

Wenn der Ernstfall eintritt, muss alles ganz schnell gehen: Helfende aus verschiedenen Organisationen müssen Hand in Hand arbeiten, um Verletzte zu versorgen. Eine Übung für solch eine Notsituation fand Ende August 2024 auf dem Kraftwerksgelände der Steag Herne statt. Einsatzkräfte der Feuerwehr Herne, des Rettungsdienstes sowie von verschiedenen Hilfsorganisationen probten gemeinsam mit Medizinstudierenden der Ruhr-Universität an simulierten Verletzten, geschminkten Wunden und viel künstlichem Blut den Ernstfall.

Folgendes Szenario lag der Übung zugrunde: Auf dem Steag-Gelände gab es eine Explosion inklusive Feuer, wodurch mehrere Personen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden. Abgelenkt durch die Explosion verunfallten ein Pkw und ein Linienbus auf der Hertener Straße, kurz vor dem Rhein-Herne-Kanal. Während der Busfahrer eine Gefahrenbremsung einleiten konnte und die meisten Fahrgäste mit weniger schweren Verletzungen davonkamen, prallte der Pkw gegen einen Baum. Die Insassen wurden durch die Wucht des Aufpralls lebensgefährlich verletzt und teilweise eingeklemmt.

Solche realistischen Übungen sind sehr wichtig.


Jan Wischermann

Auch für erfahrene Einsatzkräfte sind solche Szenarien zum Glück selten. Dennoch muss man sie üben. Das gilt auch für (angehende) Notärztinnen und Notärzte. „Zur Förderung des medizinischen Nachwuchses und zur Übung der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Notärzten sind solche realistischen Übungen sehr wichtig“, erklärt Dr. Jan Wischermann, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin am Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität. Wischermann hat die Übung gemeinsam mit seinem Team als Teil der „Sommerakademie Notfallmedizin 2024“ für Medizinstudierende organisiert. Sein Fazit: „Bei einer solchen Vielzahl von Patienten einen klaren Kopf zu bewahren und die nächsten Schritte zu priorisieren, das ist eine Herausforderung, die heute sehr gut geübt und gemeistert wurde.“

Vorbereitet darauf wurden die Medizinstudierenden aus verschiedenen klinischen Semestern eine Woche lang in der Sommerakademie von erfahrenen Notfallmedizinerinnen und Notfallmedizinern der Herner Klinik. Auf dem Stundenplan standen verschiedene Krankheitsbilder und praktische Übungen. Die Feuerwehr Herne stellte einen voll ausgestatteten Rettungswagen zur Verfügung, damit die notfallmedizinische Versorgung unter möglichst realistischen Bedingungen dargestellt werden konnte.

Veröffentlicht

Dienstag
03. September 2024
10:48 Uhr

Von

Arne Dessaul (ad)
Dr. Daniela Lobin

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