International Office Gut vorbereitet ins Studium
Im Programm Studienspur bekommen internationale Studieninteressierte mit und ohne Fluchthintergrund alles, was sie für ihren Ausbildungsweg in Deutschland brauchen. Die neue Bewerbungsphase für 2025 ist gestartet.
Kristina Husarova und Chukwuanyinonso Obinna Ikeotuonye studieren an der Ruhr-Universität. Doch beide hatten das eigentlich ganz anders geplant. „Ich habe drei Jahre lang in der Ukraine als internationaler Student Medizin studiert und bin vor fast drei Jahren wegen des Krieges nach Deutschland gekommen“, sagt Ikeotuonye. Auch Husarova kam 2022 aus der Ukraine ins Ruhrgebiet. Beide suchten nach einer Möglichkeit, ihre Ausbildungswege in Deutschland fortzusetzen. Und sind auf das Programm Studienspur, ehemals Integra, des International Office aufmerksam geworden.
Studienspur ist ein propädeutisches, also studienvorbereitendes, Programm für internationale Studieninteressierte mit und ohne Fluchthintergrund. In Intensivkursen werden die Teilnehmenden in Deutsch unterrichtet und erhalten viele Informationen, Workshops und Veranstaltungen zum Studium in Deutschland und der Ruhr-Universität.
Ich bin so dankbar für das Programm und die Leute, die das machen.
„Ich habe mich damals entschieden, mein Studium in Deutschland weiterzumachen, und wollte dafür Deutsch lernen. Ich war bereits in einem einfachen Deutschkurs, der war aber nicht so intensiv “, sagt Ikeotuonye. Für das Programm an der Ruhr-Universität ist er sogar nach Bochum gezogen. „Ich habe mit Studienspur die Sprachstufen A1 bis C1 absolviert und studiere jetzt hier Biologie“, ergänzt er. „Ich bin so dankbar für das Programm und die Leute, die das machen. Ich weiß nicht, ob das der Grund ist, warum ich Bochum so mag. Ich will hier nicht mehr weg“, sagt Ikeotuonye, so sehr habe ihn das Programm überzeugt.
Für den Kurs haben sich Husarova und Ikeotuonye vorab beworben. Die Teilnahme an dem Programm war dank Fördermitteln, die das International Office eingeworben hat, kostenlos. Täglich kamen sie mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Sprachkurse und das propädeutische Programm auf dem Campus zusammen.
Es gab so viel Unterstützung zum Beispiel auch bei der Anerkennung meiner bisherigen Studienleistung.
„Es war alles neu und ich wusste wenig über das Studium hier. Ich konnte auch kein Deutsch. Im Kurs gab es aber zu Beginn viele Unterlagen in Englisch und auch Ukrainisch. Also, wir haben dort Informationen bekommen, wie das Ausbildungssystem in Deutschland funktioniert, worauf wir achten sollen und auch welche Rechte wir haben“, sagt Husarova. Auch sie studiert inzwischen in Bochum, und zwar Umweltingenieurwesen.
Nach dem Programm Studienspur orientierte sie sich zunächst in einem Übergangssemester, ebenfalls ein Angebot des International Office, als Gasthörerin zu ihrem möglichen Studienfach. „Ich darf hier nur technische Fächer studieren, weil ich in der Ukraine mein Studium auch schon im technischen Bereich angefangen hatte. Und ich wollte entscheiden, was genau ich studieren will“ sagt Husarova. Ihr halfen bei der Entscheidung auch die Beratungsgespräche und der Kontakt zum International Office. „Es gab so viel Unterstützung zum Beispiel auch bei der Anerkennung meiner bisherigen Studienleistung. Und die Einreichung meiner Unterlagen bei der Zulassungsstelle war so einfach. Ich konnte das alles auch auf Englisch einreichen und musste kein Geld für Übersetzungen ausgeben. Das war sehr menschlich“, sagt sie.
Neben dem Sprachkurs und den vielen Informationen haben beide Studierenden aber vor allem eines noch aus dem Kurs mitgenommen: Freundschaften. „Ich habe Freunde gefunden und viele aus der Ukraine getroffen. Viele Menschen, die in vergleichbaren Situationen waren und versucht haben, das Leben in einem neuen Land aufzubauen“, sagt Husarova. Und Ikeotuonye ergänzt: „Es ist gut, zu wissen, dass andere in gleicher Situation sind.“
Neue Bewerbungsrunde startet