Das Terrassenhaus Girondelle gehört zu den neu aufgenommen Bauwerken in der Denkmalliste.
Denkmalschutz
Studierende erstellen Gutachten
Hintergrund ist eine Kooperation mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bochum.
Gemeinsam mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bochum haben Studierende des Kunstgeschichtlichen Instituts der Ruhr-Universität zahlreiche Bochumer Bauten der 1960er- bis 1990er-Jahre erfasst und den Denkmalwert der Gebäude ermittelt. Auf Grundlage der von den Studierenden verfassten Gutachten haben die Verantwortlichen mittlerweile drei Gebäude in die Denkmalliste der Stadt Bochum eingetragen: die Wohnanlage Schattbachstraße, das Terrassenhaus Girondelle und nun auch das Ökumenische Studienwerk in unmittelbarer Nachbarschaft des Terrassenhauses Girondelle. Am 30. November 2025, um 11 Uhr, erfolgt vor Ort die feierliche Übergabe der Denkmalplakette.
Damit wird die besondere architektonische, städtebauliche und sozialgeschichtliche Bedeutung des Ensembles gewürdigt, das zwischen 1968 und 1971 nach Entwürfen des Mannheimer Architekten Helmut Striffler und des Gartenarchitekten Wolfgang Tiedje entstand. Der Gesamtkomplex aus Lehrgebäude, Studierendenwohnheim, Mitarbeiter- und Kleinstwohnungen sowie dem Evangelischen Thomaszentrum ist ein herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne im Ruhrgebiet.
Beispielhaft für den Geist der 1960er- und 1970er-Jahre
Die offene Anordnung der Gebäude um eine zentrale Platzanlage, die sorgfältig gestalteten Wege und Grünflächen sowie die Verwendung von Schiefer, Holz und farbigen Akzenten verleihen der Anlage ihren unverwechselbaren Charakter. Die Gesamtgestaltung dokumentiert beispielhaft den Geist der 1960er- und 1970er-Jahre, in denen Architektur und Bildungswesen eng verbunden waren. Das Ensemble steht zugleich für die Idee des gemeinschaftlichen und interkulturellen Zusammenlebens, die das Ökumenische Studienwerk seit seiner Gründung prägt.
Erfasst wurde der Gesamtkomplex zunächst im Rahmen des erwähnten Kooperationsprojektes, in dem die Studierenden selbstständig potenziell bedeutende Bauwerke katalogisieren und so eine bedeutende Grundlage für die fachliche Untersuchung der Unteren Denkmalbehörde schaffen. Mit der Übergabe der Denkmalplaketten wird dieser Ort des Lernens, Glaubens und der Begegnung nun auch sichtbar als Teil des baukulturellen Erbes Bochums ausgezeichnet.