Serie Die neue Gründerzeit
„Sucht euch Verbündete, die auch in kritischen Phasen der Gründung unterstützen und Mut machen“, rät Beate von Miquel Gründungsinteressierten.
© Damian Gorczany

Interview Spielregeln der Zusammenarbeit selbst bestimmen

Die Gründung eines Unternehmens aus der Uni heraus schafft Freiräume – auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, findet Beate von Miquel.

Als Leiterin der „Female Academic Entrepreneurs@RUB“ (FACE@RUB)  berichtet Dr. Beate von Miquel, was für angehende Gründer*innen besonders wichtig ist.

Frau von Miquel, warum sollte man aus der Uni heraus ein eigenes Unternehmen gründen?
Es bietet einfach die Chance, eigene Ideen voranzutreiben und umzusetzen, ohne dabei die Rationalität großer Konzerne oder Unternehmen berücksichtigen zu müssen. Und nicht zu vergessen: Man kann ein eigenes Team aufbauen und die Spielregeln der Zusammenarbeit selbst bestimmen. Das schafft Spielräume, wenn es zum Beispiel um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

Was ist das Wichtigste, was ein*e Gründer*in mitbringen muss?
Durchhaltevermögen. Akzeptieren, dass auch mal etwas schiefgeht. Sich nicht entmutigen zu lassen, wenn der Gründungsprozess ins Stocken gerät oder sich unerwartet Hindernisse auftun.

Was ist die größte Hürde, die zu nehmen ist?
Ich denke, gerade für Frauen* bildet die Finanzierung ihrer Gründung/ihres Unternehmens eine der größten Hürden. Damit beschäftigen wir uns in unserem Programm „Female Academic Entrepreneurs@RUB“ (FACE@RUB) daher auch intensiv.

Sucht Euch Verbündete.

Mein Tipp an Leute, die mit dem Gedanken spielen zu gründen:
Es ist wichtig, sich Verbündete zu suchen: Familie, Freunde, Berater*innen, die auch in kritischen Phasen der Gründung unterstützen und Mut machen.

Das sollte kein*e Gründer*in verpassen:
Student*innen und Nachwuchs-Wissenschaftler*innen der RUB, die sich für das Thema „Gründung“ interessieren, sollten im Programm von FACE@RUB vorbeischauen: In Projektseminaren, Summerschools und einem Mentoring-Programm erkunden wir Chancen und Risiken einer Gründung. Und wir reflektieren, was es bedeutet, sich als Frau* in der Gründungs- und Start-up-Szene zu bewegen.

Das macht das WSC an der RUB so besonders:
Ganz klar: Die Interdisziplinarität. Die Möglichkeit, zum Beispiel als Geisteswissenschaftler*in mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften in Dialog zu kommen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Mein besonderer Favorit ist der Makerspace, in dem aus Ideen Prototypen oder Produkte werden.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit beim WSC am besten?
Die Arbeit im FACE-Team, mit Maike Wagner, Nadine Egelhof und Janwillem Huda, und die Kooperation mit dem gesamten WSC-Team machen unglaublich viel Spaß. Man hat das Gefühl, dass gute Ideen förmlich aufgesogen werden.

Was haben Sie bei der Arbeit beim WSC gelernt?
Welche spannenden Synergien und gemeinsamen Projekte sich ergeben können, wenn Mitarbeitende aus verschiedenen Disziplinen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten teilen. Dass die Start-up-Landschaft eine ganz andere Welt ist, die gerade durch die starke interdisziplinäre Vernetzung ein wahnsinniges Tempo in der Gestaltung neuer Projekte und Formate an den Tag legt.

In einem Wort: WSC bedeutet …
…Gründungsenthusiasmus.

Zur Person

Dr. Beate von Miquel unterstützt als Projektleiterin von „Female Academic Entrepreneurs@RUB“ (FACE@RUB) Gründer*innen auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen. Das Programm bietet Seminare und Summerschools für Student*innen und ein Mentoring-Programm für Nachwuchs-Wissenschaftler*innen an.

Veröffentlicht

Dienstag
11. Mai 2021
09:06 Uhr

Von

Carina Huber

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