Start-ups Bochumer Studierende von Bundesregierung ausgezeichnet
Das Start-up BLINC gehört zu den Kultur- und Kreativpilotinnen und -piloten 2023. Sie wollen den Arbeitsmarkt für blinde und sehbeeinträchtige Menschen stärker öffnen.
Auch in diesem Jahr hat die Bundesregierung wieder 32 kreative Unternehmen und Gründungsteams als „Kultur- und Kreativpilot*innen 2023“ ausgezeichnet. Unter ihnen auch BLINC, ein von Studierenden der Ruhr-Universität geführtes Social-Start-up, das sich zur Aufgabe gemacht hat, das Bewusstsein für Low Vision in Unternehmen und Organisationen zu stärken. Mit dem Titel würdigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) innovative Geschäftsideen, die neue Wege zur Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen schaffen. Insgesamt nahmen 98 Projekte an dem Wettbewerb teil.
Für einen inklusiven Arbeitsmarkt
„Nach Schätzungen sind drei von vier blinden Menschen in Deutschland arbeitslos“, so Marit Schweflinghaus, eine der Mitgründerinnen von BLINC. Das sei erschreckend. „Wir freuen uns sehr, dass wir durch die Auszeichnung als Kultur- und Kreativpilot*innen 2023 Menschen bundesweit auf das Problem auf dem deutschen Arbeitsmarkt aufmerksam machen können.“ Gemeinsam mit Samuel Sommerhoff hat die Studentin bereits 2018 das Start-up BLINC gegründet, um Unternehmen und Organisationen zu unterstützen, Vorurteile abzubauen und mehr blinde sowie sehbeeinträchtigte Menschen einzustellen.
In Online- und Präsenzworkshops, angeleitet von Studierenden mit Low-Vision-Hintergrund, erlangen Teilnehmende ein Bewusstsein für Themen wie das Leben mit besonderen Bedürfnissen und Barriereabbau am Arbeitsplatz. Mit dem Titel „Kultur- und Kreativpilot*innen 2023“ erwartet das Team nun ein einjähriges Mentoring- und Peer-Learning-Programm, das sie individuell bei der Weiterentwicklung ihres Projektes unterstützen wird.
Weiterentwicklung digitaler Angebote
Die Unterstützung der Bundesregierung wollen BLINC in den kommenden Monaten vor allem für die Weiterentwicklung ihres digitalen Angebots nutzen. So arbeitet das Team derzeit an einer Virtual-Reality-Anwendung, die verschiedene Augenerkrankungen simulieren und erfahrbar machen soll. Für den Prototypen haben die Studierenden 2023 bereits die Proof-It-Förderung des WORLDFACTORY Start-up Centers (WSC) der Ruhr-Universität Bochum erhalten. Zusätzlich werde, laut Schweflinghaus, ein blindengerechtes Arbeitsumfeld programmiert, um den Arbeitsalltag blinder und sehbehinderter Personen abzubilden. Eine weitere Säule der Arbeit des Start-ups stellt die Entwicklung einer Jobplattform für Menschen mit Low-Vision-Hintergrund dar. Langfristig wolle BLINC dadurch zu einem Matchmaker für Arbeitnehmende und Arbeitgebende werden und die Inklusion weiter vorantreiben.
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