Internationaler Wettbewerb Start-up xemX unter den 25 Finalisten
Das Start-up hat es auf die Shortlist des Falling Walls Science Summit 2024 geschafft. Bei der internationalen Konferenz werden wissenschaftliche Durchbrüche ausgezeichnet.
Das Deep-Tech-Start-up xemX materials space exploration ist für den Titel „Falling Walls Science Breakthrough of the Year“ nominiert. Beim Falling Walls Venture tritt die Ausgründung der Ruhr-Universität Bochum als eines der besten 25 forschungsbasierten Start-ups im Kampf um den Titel an. Die Finalisten konnten sich bereits gegen 124 Bewerbungen aus 36 Ländern durchsetzen. Am 7. November 2024 wird Co-Gründer Sven Maihöfer, Alumnus des Studiengangs Sales Engineering and Product Management (SEPM), stellvertretend für sein Team in Berlin auf der Bühne stehen.
„Für Falling Walls nominiert zu sein, empfinde ich als große Wertschätzung unserer Arbeit“, sagt Sven Maihöfer. „Die Elektrifizierung von chemischen Prozessen ist eine riesige Herausforderung, mit der wir uns seit Jahren intensiv beschäftigen. Dass ein Expertengremium unser Start-up für den Titel ‚Science Breakthrough of the Year‘ nominiert hat, bestätigt nun, dass wir mit ‚Materials made in Germany‘ tatsächlich Mauern einreißen können.“
Neue Werkstoffe für die Energiewende
Das Start-up hat eine Screening-Methode entwickelt, um neue Werkstoffe in verschiedensten elektrochemischen Anwendungsfeldern zu finden. Das Team nutzt eine KI-datengetriebene Hochdurchsatzforschung, um Metalle, Legierungen und insbesondere Hochentropielegierungen nach Kundenanforderung zu untersuchen. Besonders vielversprechend ist die Arbeit des Start-ups für die Elektrifizierung chemischer Prozesse. In ihrem ersten Anwendungsfall konzentriert sich das Team von xemX auf neue Werkstoffe für die Herstellung von grünem Wasserstoff. Vor dem Hintergrund der Energiewende versorgt das Start-up gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern eine vielfältige Kundschaft mit maßgeschneiderten Werkstoffen.
„Wasserstoff spielt für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland eine Schlüsselrolle, denn durch grünen Wasserstoff können wir uns unabhängiger von fossilen Energiequellen machen“, sagt Sven Maihöfer. Dennoch sei xemX kein klassisches Wasserstoffunternehmen. „Wir wollen für unsere Kundinnen und Kunden ganz unterschiedliche neue Materiallösungen zur Elektrifizierung der Chemie finden, darunter auch Lösungen für die elektrochemische CO2- Reduktion und weitere wichtige Reaktionen.“ Die Methode von xemX ermöglicht es nicht nur, neue Werkstoffe schnell zu identifizieren, sondern diese auch schnell von den Pilot- in den Industriemaßstab zu überführen.
Dr. Lars Banko und Sven Maihöfer begeistern sich schon länger für eine Gründung im Bereich Werkstoffe. Die Gründungsidee entstand schließlich aus Vorarbeiten an den RUB-Lehrstühlen von Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann und Prof. Dr. Alfred Ludwig, die ebenfalls Teil des vierköpfigen Gründungsteams sind. „Während meiner Promotion bekam ich das Gefühl, dass ich noch stärker echte Probleme für echte Kunden lösen und Win-Win-Situationen schaffen möchte“, erklärt Sven Maihöfer den Schritt zum eigenen Start-up.
Ende 2023 hat das Team offiziell die xemX materials space exploration GmbH gegründet. „Seitdem konnten wir die ersten Pilotprojekte starten und unseren ersten Umsatz generieren. Diese Entwicklungen werden wir fortführen. Dieses Jahr im Oktober besuchen wir mit einer Delegation aus NRW einen der weltweit größten grünen Wasserstoff-Elektrolyseur, ein 10-MW-Projekt in Fukushima, Japan, und sind zudem auf einen Kongress für erneuerbare Energien eingeladen. Das wird spannend, denn ich glaube, dass Japan und Deutschland die Leidenschaft für fortschrittliche Technologien vereint“, sagt Sven Maihöfer.
Exzellente Infrastruktur für Start-ups
Das Start-up xemX wird durch das WORLDFACTORY Start-up Center der Ruhr-Universität und den Inkubator Materials unterstützt. Die persönliche sowie individuelle Beratung und die Infrastruktur schätze das Team dabei besonders, so Sven Maihöfer. „Als Gründer ist man oft so in seinem Habitus, arbeitet an der Produktentwicklung und dem Aufbau eines Kundenstamms, da ist es hilfreich, Mentoren zu haben, die auf wichtige Veranstaltungen und Wettbewerbe aufmerksam machen. Durch den Inkubator Materials können wir uns mit anderen B2B Deep-Tech-Start-ups austauschen. Außerdem gibt es eine exzellente Infrastruktur, die es insbesondere Hardware-basierten Start-ups einfacher macht.“ Das Team wird durch den EXIST-Forschungstransfer mit 1,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Preis für wissenschaftliche Durchbrüche
Der dreitägige Falling Walls Science Summit würdigt jedes Jahr vom 7. bis zum 9. November Durchbrüche in Wissenschaft und Forschung. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Erkenntnisse und Innovationen gelegt, die globale Herausforderungen angehen. Zu Gast sind internationale Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die bahnbrechende Ideen in acht Kategorien diskutieren.
Die forschungsbasierte Ausgründung xemX ist in der Kategorie „Science Start-ups“ im Rahmen des Falling Walls Venture nominiert. Hier werden unter anderem Gründungsideen für eine DNA-basierte Speicherung von Daten, eine Lösung zur nachhaltigen Lithiumgewinnung, Mikroroboter, die in Blutgefäße eingesetzt werden können, und eine Maschine, die „riechen“ kann, vorgestellt. Der Falling Walls Science Summit wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Museum für Naturkunde sowie der Robert Bosch Stiftung.