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Unikids wird fünf
Die Kindertagesstätte Unikids auf dem RUB-Campus feiert im April 2017 ihren fünften Geburtstag. Die Anfänge waren turbulent, auch weil die Baustelle des Neubaus bei Unwetter in Regenfluten versank, sodass die ersten Kinder in Containern unterkommen mussten. Die heutige Leiterin Kathrin Howe, die als Gruppenleitung vom ersten Tag an dabei ist, blickt zurück.
Fünf Jahre Unikids – wie fühlt sich das an?
Einerseits fühlen wir uns immer noch neu – wenn ich andererseits zurückschaue, was alles passiert ist, merke ich, dass schon viel Zeit vergangen ist. Die ersten Kinder, die ich hier betreut habe, als sie noch Babys waren, kommen jetzt in die Schule. Einige Kolleginnen kommen nach der Elternzeit zurück, und ihre Kinder können schon laufen. Es ist, wie wenn man ein Kind bekommt: Die Zeit vergeht rasend schnell.
Sie sind mit Unikids ganz neu gestartet. Was war die größte Herausforderung?
Es war sehr spannend, aber auch anstrengend, so viele neue Menschen kennenzulernen und einen gemeinsamen Rahmen zu finden. Die meisten von uns kamen aus kleinen Einrichtungen mit zwei bis drei Gruppen, die in ihrem Viertel alteingesessen waren. Hier war alles groß und neu. Wir hatten anfangs nicht einmal Räumlichkeiten.
Und ich stand da zum ersten Mal im Leben in einem Hörsaal, und dann auch noch auf der falschen Seite.
Ich weiß noch, dass unser erster Elternabend in einem Hörsaal stattfand. Meine Kollegin hat mir damals zugeflüstert: „Hier sprichst Du vor ganz vielen Professoren.“ Und ich stand da zum ersten Mal im Leben in einem Hörsaal, und dann auch noch auf der falschen Seite.
Dann kam die Containerphase: Weil der Neubau nicht rechtzeitig fertig war, musste der Kita-Betrieb ein halbes Jahr lang in provisorischen Räumen stattfinden. Die ersten zwei Wochen, die ich hier beschäftigt war, haben wir uns erst einmal um die Einrichtung dieser Container gekümmert. Das war nicht einfach, weil wir zum Beispiel keine Schränke an den Wänden befestigen konnten. So haben wir nur Rollkommoden gehabt. Wir wollten es natürlich so gemütlich wie möglich machen, damit sich die ersten Kinder wohlfühlen konnten.
Als es dann losging, mussten wir uns mit der Enge in den Containern arrangieren. Aber rückblickend muss ich sagen, dass das vielleicht gar nicht schlecht war. So wächst man auch zusammen.
Verglichen damit haben Sie jetzt ja eine Luxussituation im architekturpreisgekrönten Gebäude.
Ja, wir haben wirklich sehr viel Platz und viele Möglichkeiten. Manchmal tut es mir richtig leid, dass wir nicht jede davon jeden Tag nutzen können.
Was macht Unikids heute aus?
Die Nähe zur Uni bringt sehr viel Positives. Alle freuen sich, etwas für die Kita tun zu können, selbst wenn sie keine Kinder hier haben. Sei es, dass jemand uns Spritzen für Wasserspiele schenkt, oder dass wir Helium für Ballons bekommen. Wenn wir manchmal mit den Kindern über den Campus gehen, bekommen wir viel positives Feedback.
Man unterstützt sich gegenseitig, wo immer man kann.
Die Kita und die Universität sind über die Jahre zusammengewachsen. Anfangs hieß es, wir hätten ein hochtrabendes Konzept, dabei waren wir ganz bodenständig. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Man unterstützt sich gegenseitig, wo immer man kann. Wir versuchen zum Beispiel alles, um zu helfen, wenn es um einen Kitaplatz für die Familie einer neuen Professorin geht, die dringend eine Betreuung braucht. Die Uni hat es uns ermöglicht, zwei weitere bilinguale Kräfte einzustellen, weil es mit einer einfach sehr schwierig war, das Angebot für 110 Kinder lückenlos zu gewährleisten.
Was wünschen Sie Unikids zum Geburtstag?
Ein festes Team. Anfangs gab es viel Wechsel beim Personal. Ich habe den Eindruck, dass sich das Team jetzt gefunden hat, und ich wünsche mir, dass wir so zusammenbleiben können. Denn von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lebt die Kita. Wenn sie sich wohlfühlen, fühlen sich auch die Kinder und die Eltern wohl.
Unikids wird getragen vom Akademischen Förderungswerk Akafö und bietet 110 Kindern von Universitätsangehörigen in sieben Gruppen eine Betreuung auf dem Campus. Der Betrieb startete im September 2011 mit sechs Gruppen, die siebte Gruppe wurde nach dem Umzug in das jetzige Gebäude im August 2012 eingerichtet.
Seit 2016 gibt es einen Förderverein für die Kindertagesstätte Unikids. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Alle Informationen hat der Vorsitzende Marc Seuberlich.
3. April 2017
13.01 Uhr