Eine handliche Bettlektüre ist das große Buch nicht. Vielleicht ist das der Grund, warum es nur im Lesesaal der Uni-Bibliothek gelesen werden darf. © RUB, Marquard

Kunst Ein Riesenbuch mit besonderem Inhalt

Dieses Buch besteht nicht aus gebundenen Seiten.

In der Universitätsbibliothek (UB) gibt es ein Buch, das eigentlich gar kein Buch ist. Es ist eine Buchattrappe. Und dazu noch ein riesige: 69 Zentimeter hoch und 56 Zentimeter breit. Doch sie enthält keine Texte oder Schriften. Aber was dann?

Von einem Buchliebhaber

Dr. Nils Beese vom UB-Team hat das Geheimnis für die RUB-Redaktion gelüftet. Der hellbraune Einband ist der Rahmen einer Schatulle, die sich mit dem Buchdeckel öffnen lässt. Darin liegen zahlreiche Kopien von Drucken, Zeichnungen und Radierungen des Künstlers Albrecht Dürer. Die Attrappe ist Teil der Privatsammlung Paul Ernst, die 1962 für die UB erworben wurde. „Die Sammlung Ernst ist keine wissenschaftliche Gelehrtenbibliothek, sondern eher eine Büchersammlung von ästhetisch schönen Buchausgaben. Der Verdacht liegt also nahe, dass die Attrappe hauptsächlich ein ästhetischer Gegenstand in den Bücherregalen eines Buchliebhabers war“, so Beese zur Schatulle.

Fast schon wie eine Schatztruhe: Der Blick in die Buchattrappe, die bis oben hin mit Kunstdrucken gefüllt ist. © RUB, Marquard

Ausleihen und mit nach Hause nehmen kann man die Buchattrappe nicht. Wer für seine eigenen Recherchen hineinschauen möchte, muss die Schatulle vorbestellen. Denn sie wird dann extra aus dem geschlossenen Archiv geholt. Einsehen kann man die Kopien der Dürer-Werke dann nur vor Ort im Lesesaal der UB.

Veröffentlicht

Mittwoch
10. Januar 2018
11:22 Uhr

Von

Katharina Gregor

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