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Newsportal - Ruhr-Universität Bochum

  • Katja Schmidtpott (rechts) zeigt den Taschenkalender, Morgaine Setzer das historische Buch, aus dem die verwendete Illustration stammt: „Ehon Sazareishi“, auf Deutsch „Bilderbuch der Steine“.
    © RUB, Marquard
  • Und hier noch mal im Detail: Gut zu erkennen ist das Haiku des japanischen Dichters Matsuo Bashō.
    © RUB, Marquard
  • Das älteste Stück der Sammlung ist ein 21-bändiges Kriegerepos aus dem Jahre 1622: „Taiheiki“, auf Deutsch „Chronik des großen Friedens“.
    © RUB, Marquard
  • Sichtlich zufrieden mit der Sammlung und dem Taschenkalender: Katja Schmidtpott, Morgaine Setzer und Fakultätsbibliotheksleiter Michael Schütte
    © RUB, Marquard
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Japanologie

Mit Haiku durch das Jahr 2019

In der Universitätsbibliothek liegt ein echter, allerdings bislang wenig bekannter Schatz. Ein Taschenkalender könnte das ändern.

Japan ist bis Mitte des 19. Jahrhundert ein größtenteils unbekanntes Gebiet gewesen: Das Land hatte mit Europa jahrhundertelang nur wenig Kontakt. Literatur und Kunstwerke, die während dieser Zeit der selbst gewählten Isolation entstanden, fanden jedoch später den Weg nach Europa. Ein Teil davon landete an der RUB – über Umwege.

Zunächst wurden die seltenen und wertvollen Stücke im 1926 gegründeten Berliner Japan-Institut der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gesammelt. Um den Bombenkrieg unbeschadet zu überstehen, wurden Teile der Sammlung dieses Instituts, in dessen Besitz sich auch das bekannte Siebold-Archiv befand, aus Berlin nach Thüringen ausgelagert.

Berlin, Washington, Bochum

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entdeckten sie dort die Amerikaner, die sie fälschlicherweise für Material aus dem Auswärtigen Amt hielten und nach Washington verbrachten. Von dort wurde die Sammlung 1957 nach Westdeutschland rückerstattet und von der Max-Planck-Gesellschaft, der Nachfolgeorganisation der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, treuhänderisch verwaltet. Diese wiederum gab sie Mitte der 1960er-Jahre der neu gegründeten Fakultät für Ostasienwissenschaften der RUB, die dadurch einen Grundstock an Material für Forschung und Lehre erhielt.

Es handelt sich um sogenannte Altjaponica aus der Zeit des frühen 17. bis zum späten 19. Jahrhundert. Vor allem sind es kunstvoll illustrierte Holzblockdrucke: Kriegerepen, Gedichte, Erzählungen rund um den Kaiserhof oder auch Sachbücher. Die rund 300 Titel mit zum Teil jeweils über 20 Bänden, insgesamt knapp 1.000 Bände, lagern in Schränken auf der 5. Etage der Universitätsbibliothek, wo auch die Fakultätsbibliothek untergebracht ist.

Wussten Sie schon, dass …

… die Fakultät für Ostasienwissenschaften der RUB die einzige ostasienwissenschaftliche Einrichtung Deutschlands mit Fakultätsstatus ist? Sie bietet ein Studienprogramm, das sich durch große Breite und Methodenvielfalt auszeichnet. Forschung und Lehre erstrecken sich auf die geografischen Regionen China, Japan, Korea sowie Zentralasien und betrachten eine große Bandbreite kultureller und sozialer Phänomene – sowohl in den Teilregionen als auch im geografischen Raum in seiner Gesamtheit.

Auf Grundlage solider Sprachkenntnisse werden dazu methodische Ansätze aus Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, Soziologie, Sprachwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft angewandt.

„Unser Bestand an Altjaponica dürfte einer der größten in Deutschland sein, nach den Staatsbibliotheken in Berlin und München“, erklärt Prof. Dr. Katja Schmidtpott von der Sektion Geschichte Japans. Ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Morgaine Setzer betreut die Sammlung und nutzt sie gleichzeitig als Quelle für ihre Dissertation. „Darin geht es um das Geschichtsverständnis im Japan der frühen Neuzeit“, beschreibt sie und sagt außerdem: „Natürlich können auch andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unsere Sammlungen als Quellen nutzen.“

Das geschieht bereits regelmäßig, denn die Bochumer Altjaponica besitzen einen hohen Seltenheitswert und ziehen Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland an. „Wir planen darüber hinaus einen internationalen Workshop“, verrät Katja Schmidtpott.

Forschung, Lehre, Kalender

Die Schriften werden allerdings nicht nur für Forschungszwecke verwendet, sondern auch in der Lehre eingesetzt. Außerdem sind die Bücher dank der Illustrationen sehr attraktiv. Die schönsten Bochumer Motive – sowie einige aus einer ähnlichen Frankfurter Sammlung – findet man nun in einem japanischen Taschenkalender für das Jahr 2019.

Morgaine Setzer hat dieses Projekt betreut, realisiert wurde es bei der renommierten Dieterich’schen Verlagsbuchhandlung in Mainz. Den Illustrationen gegenübergestellt werden 53 Haiku (Kurzgedichte) des japanischen Dichters Matsuo Bashō (1644-1694) und seiner Schüler, in Übersetzungen von Ekkehard May.

Jahreszeitlicher Wandel

Sowohl bei den Haiku als auch bei den Zeichnungen dreht sich vieles um den jahreszeitlichen Wandel der Natur, um Pflaumenblüte, Kuckucksruf oder Herbstmond. Der Kalender verzeichnet zudem die genauen Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond für Deutschland sowie die 24 Witterungsabschnitte des japanischen Sonnenjahres; neben den deutschen werden auch die japanischen Feiertage 2019 aufgeführt.

Siebold-Archiv

Etwas bekannter als die Bochumer Altjaponica ist das Siebold-Archiv. Die hier gesammelten Dokumente stammen aus den Nachlässen des deutschen Japanforschers Philipp Franz von Siebold (1796–1866) und seines Sohnes Alexander (1846–1911). Die Sammlung umfasst die von Siebold für seine Forschungen genutzten Notizen, dazu Manuskripte von ihm und seinen japanischen Mitarbeitern: Listen von Pflanzen und Tieren, Rechnungen, Zeichnungen und Karten.

Die Dokumente decken ein breites Spektrum von Naturwissenschaften, Geografie, Geschichte, Ethnografie, Sprachwissenschaft und Religion ab. Sie sind einzigartige Originalquellen aus dem frühen 19. Jahrhundert, die Einblicke in das für Europa damals weitgehend verschlossene Japan bieten. Insgesamt enthält das Archiv über 1.100 Hand- und Druckschriften.

Kontakt

Wer sich für die Bochumer Altjaponica und/oder den japanischen Taschenkalender interessiert, kann sich per E-Mail an die Japanologie wenden, zum Beispiel an Morgaine Setzer.

Veröffentlicht
Freitag
16. November 2018
13.45 Uhr
Von
Arne Dessaul (ad)
Dieser Artikel ist am 4. Dezember 2018 in Rubens Nr. 254 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden.
Weitere Rubens-Artikel sind hier zu finden.
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