Das schwarze Lamm und seine Gefährten sind nicht nur niedlicher als ein Rasenmäher, sondern auch deutlich besser fürs Ökosystem. © RUB, Kramer

Botanischer Garten „Mäh“ statt Mäher

Eine kleine Schafsherde hilft im Botanischen Garten bei der Landschaftspflege. Ganz nebenbei sorgen die Tiere für mehr ökologische Vielfalt.

So niedlich kann Nachhaltigkeit sein: Seit dem Frühjahr weiden Schafe auf den Wiesen des Botanischen Gartens. Mit ihrem Appetit auf Gras und Wildpflanzen greifen sie den Gärtnerinnen und Gärtnern unter die Arme, die sich anderen Aufgaben als dem Rasenmähen widmen können.

„Wir setzen die Schafe seit dem vergangenen Jahr ein“, berichtet Marco Mendrina, Technischer Leiter des Gartens. „Es ist schön zu sehen, dass wir unsere Wildwiesen wieder aufwerten können.“ Denn während sich die wolligen Gefährten gemächlich durch die Wiese mampfen, leisten sie einen Beitrag für die ökologische Artenvielfalt. Einige Pflanzen futtern sie im Nu weg, lassen andere dafür stehen – weil sie ihnen schlichtweg nicht schmecken. Wild wachsende Gehölze können sich dank der Schafe nicht ausbreiten, was der Verbuschung der Fläche vorbeugt. Stattdessen können krautige Pflanzen besser gedeihen.

Blökend zur Artenvielfalt

So entsteht auf der Weide ein hübsches Mosaik aus abgegrasten Flächen mit Inseln voller Gewächse. Auf diesen beweideten Flächen fühlen sich verschiedene Insektenarten pudelwohl, was wiederum einige Vogelarten freut. Selbst mit ihrem Dung verbessern die Schafe die Ökobilanz: Ihre Ausscheidungen locken kotfressende Insekten wie Mistkäfer an, die ihrerseits ein gefundenes Fressen für Vögel und Fledermäuse sind.

Die Schafe werden gern zur Landschaftspflege in Naturschutzgebieten eingesetzt. © RUB, Kramer

Die Ruhe nach dem Fressen

Zwei Mal pro Jahr können die Schafe die wilden Wiesen des Botanischen Gartens genießen, dazwischen sind Pausen nötig. Nicht für die Tiere, sondern für die Flächen. Schließlich sollen noch ausreichend Pflanzen wachsen können, um Insekten einen Lebensraum zu bieten. So bleibt die Artenvielfalt gewährleistet und Studierende sowie Wissenschaftler*innen können weiterhin ihre Forschungen an Flora und Fauna bewerkstelligen.

Veröffentlicht

Donnerstag
19. Mai 2022
09:18 Uhr

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