Peter Salden (links) und Katinka Netzer gehören der Arbeitsgruppe im ZfW an. © RUB, Marquard

Nachhaltigkeit So lassen sich im Büroalltag Ressourcen sparen

Mit vielen kleinen Ideen und Maßnahmen leistet das Team des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik einen Beitrag für einen nachhaltigeren Campus.

Ist die Dienstreise tatsächlich in dieser Form notwendig? Warum verwenden wir kein Recyclingpapier für unsere Alltagsdrucke? Muss ständig das Licht im Flur brennen? Mit solchen Überlegungen hat sich das Team des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik (ZfW) der Ruhr-Universität schon vor Jahren ausführlich beschäftigt. Eine fünfköpfige Arbeitsgruppe hat schließlich zusammen mit dem Gesamtteam Antworten auf diese und weitere Fragen gefunden. Sie flossen in eine Nachhaltigkeitserklärung, an der sich das ZfW-Team seit November 2020 orientieren kann: alle 27 Mitarbeitenden und die 23 studentischen Beschäftigten.

„Natürlich bekommen auch alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Erklärung zu lesen“, sagt ZfW-Leiter Peter Salden. Zusammen mit Katinka Netzer, Julia Philipp, Astrid Tan und Jonas Leschke bildet er die Arbeitsgruppe. „Die Mitglieder der AG kommen aus allen drei Bereichen des ZfW“, erläutert Katinka Netzer, also aus eLearing (RUBeL), Hochschuldidaktik und Schreibzentrum. Die AG trifft sich etwa alle drei bis vier Wochen.

Geschäftszimmer als wichtiges Scharnier

Die Maßnahmen, welche die AG für den Büroalltag empfiehlt, sind in der Regel niederschwellig und einfach umzusetzen, einige davon individuell, wie das Ausschalten der Steckerleiste nach Feierabend, andere zentral. Hierzu zählt beispielsweise die Beschaffung von Recyclingpapier, Stiften aus Recyclingmaterial, Kaffee und Tee in Bio- beziehungsweise Fair Trade-Qualität oder von unverpackten Snacks.

„Dabei kommt unser Geschäftszimmer ins Spiel, das für die Beschaffung zuständig ist“, sagt Peter Salden. „Als wir die Stelle besetzt haben, stand bereits in der Ausschreibung, dass wir einen Menschen suchen, der ökologische Aspekte des Büroalltags im Blick haben soll.“ Diese Idee zahlt sich nun aus. Alina Hoffmann achtet bei jedem Beschaffungswunsch aus dem Team darauf, ob dieser ökologisch und nachhaltig ist. „Falls nicht, empfehle ich den Kolleginnen und Kollegen eine nachhaltigere Variante“, erklärt sie.

Eisbären retten

Neue Ideen für nachhaltige Maßnahmen ergeben sich im Alltag immer wieder auch ungeplant. So berichtet Peter Salden von einer Mitarbeiterin, deren kleine Tochter bei ihr im Büro zu Besuch war: „Während ich mich mit der Kollegin unterhielt, machte die Tochter im Flur immer wieder das Licht aus. Als wir sie fragten, warum sie das tut, sagte sie, das sei dafür gut, die Eisbären zu retten.“ Tatsächlich brannte das Licht auf den Durchgangsfluren im Gebäude FNO fast durchgehend. Doch den Impuls der Tochter nahm das Team zum Anlass, die Beleuchtung auf energiesparende Bewegungsmelder umzustellen.

Die Umstellung der Beleuchtung ist für das Team auch ein Beispiel dafür, dass Veränderungen oft nicht auf Anhieb leicht umzusetzen sind. Zunächst versuchte es das ZfW beim Vermieter, dem BLB. Dort wäre man allerdings auf einer langen Warteliste gelandet. Um das zu vermeiden, finanzierte das ZfW den Umbau auf eigene Kosten.

Wir sind zum Glück nicht die Einzigen auf dem Campus, denen ein nachhaltiger Büroalltag wichtig ist.


Katinka Netzer

Ein anderes Beispiel für längere Prozesse ist das Recyclingpapier. „Nicht jedes Papier funktioniert in jedem Drucker“, bringt es Katinka Netzer auf den Punkt. Es mussten also zunächst verschiedene Papiere ausprobiert und eine Bezugsquelle gefunden werden. Inzwischen sei das einfacher geworden und Produkte aus Recyclingmaterial lassen sich mittlerweile problemlos über den RUBmarket beziehen. „Wir sind zum Glück nicht die Einzigen auf dem Campus, denen ein nachhaltiger Büroalltag wichtig ist“, freut sich Katinka Netzer.

Sicher sei im ZfW auch jetzt aus ökologischer Perspektive nicht immer alles perfekt, sagt Peter Salden, zieht aber das Fazit: „Wenn sich Teams wie unseres auf eine Reihe von Maßnahmen verständigen, können sie einen wirklich guten Beitrag zu einem nachhaltigen Campus leisten.“

Nachhaltigkeitserklärung des ZfW

„Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik möchten wir unseren Büroalltag ökologisch so nachhaltig wie möglich gestalten. Wir haben uns deswegen auf die Umsetzung von Maßnahmen geeinigt, die zum Beispiel dabei helfen, Plastik zu vermeiden, Strom zu sparen und ökologischen Anbau von Lebensmitteln zu unterstützen.“

Nachhaltige Bildung

Das ZfW beschäftigt sich nicht nur mit nachhaltigem Büroalltag, sondern auch mit dem Thema „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Gemeinsam mit dem Optionalbereich und der Professional School of Education entwickelt das ZfW Lehrangebote für Studierende und Weiterbildungsangebote für Lehrende. Mehr dazu demnächst in einem eigenen Beitrag.

Veröffentlicht

Freitag
26. Mai 2023
09:13 Uhr

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