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Welttag der Biodiversität
Das Massenaussterben von Arten ist für unseren Planeten keine Neuheit. Im Laufe der Erdgeschichte änderte sich das Erscheinungsbild durch eben solche Ereignisse immer wieder grundlegend – was auch immer ein Impuls für das Entstehen neuer Vielfalt war.
Uns Menschen stellt jedoch der gegenwärtige Verlust der Artenvielfalt zunehmend vor große Probleme. Arten liefern wichtige Dienstleistungen für den Menschen: Getreide-, Nutztier- und Fischarten sind Hauptbestandteile unserer Nahrung. Bienen und andere Insekten sorgen für die Bestäubung von Obstsorten, die wir intensiv nutzen. Algen im Meer entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid und wirken dem Klimawandel entgegen. Wälder in Städten regulieren die Temperatur insbesondere im Sommer und filtern Feinstaub. Mikroorganismen bauen Schadstoffe ab und reinigen so zum Beispiel unser Wasser.
Auch moderne Technik kann nicht alles retten
Der Verlust einer Art ist oft unproblematisch, da andere Arten die Funktionen übernehmen.
Irgendwann werden jedoch „Kipppunkte“ erreicht, und mit dem Aussterben einer Schlüsselart, zum Beispiel einer besonders hitzetoleranten Getreideart in den Tropen, entsteht der menschlichen Gesellschaft ein großer Schaden, etwa durch Ernteausfälle.
Viele Funktionen von Arten kennen wir noch nicht. Wir wissen aber, dass die Funktion nach dem Aussterben einer Art irreversibel verloren ist; selbst mit modernsten technischen Möglichkeiten können wir die Dienstleistung, die sonst von den Organismen kostenlos bereitgestellte wurde, oft nur ungenügend abbilden.
Artenschutz wichtiger denn je
Der Schutz der natürlichen Ressourcen ist vor dem Hintergrund der Bevölkerungsexplosion und dem Klimawandel wichtiger den je. Es darf aber auch nicht zu gering geschätzt werden, dass neben dieser funktionalen Bedeutung von Arten für uns Menschen die biologische Vielfalt mit ihrem faszinierenden Formen- und Facettenreichtum an sich ein schützenswertes kulturelles Gut ist.
22. Mai 2014
07.00 Uhr