Welcher Sonnenbrille kann ich vertrauen?
© RUB, Weiler

21. Juni Tag des Sonnenschutzes

Blau, braun, grau, grün, rot – Sonnenbrillengläser gibt es heute in jeder erdenklichen Farbe. Welche Rolle spielt die Farbe für den Schutz der Augen? RUB-Sportwissenschaftler Dr. Gernot Jendrusch hat die Antwort.

Egal welche Farbe der Sonnenbrillenfilter hat, das für das Auge schädliche UV-Licht wird durch alle „Gläser“ komplett geblockt. Es ist aber nicht nur der UV-Schutz, der zählt!

Rote oder blaue Filtertönungen sind meist ungeeignet und gegebenenfalls sogar gefährlich, da sie die Farbwahrnehmung, zum Beispiel im Straßenverkehr, verfälschen können.

Blaue Tönungen erhöhen den Streulichtanteil im Auge. Das blaue Streulicht „maskiert“ die Wahrnehmung (auch anderer Farben) und wirkt kontrastmindernd. Hohe Blaulichtanteile können unter Umständen vor allem bei Kindern auch die Netzhaut schädigen.

UV-Schutz im Fachhandel gewährleistet

Bei allen in Deutschland im Fachhandel angebotenen Sport- und Sonnenbrillen ist ein ausreichender UV-Schutz gewährleistet – selbst bei preisgünstigeren Modellen. Wichtig ist, dass die Sonnenbrille die Augen rundum gut vor der UV-Strahlung schützt, also auch an den Seiten.

Gut schützende Sonnenbrillen sind mit Angaben wie „100 Prozent UV“ oder „UV-400“ gekennzeichnet sowie mit dem CE-Zeichen (auf der Bügelinnenseite). Das CE-Zeichen gewährleistet, dass grundlegende Sicherheitsanforderungen, auch mit Blick auf den UV-Schutz, nach europäischen Richtlinien erfüllt sind.

Gläser, die mit „UV-400“ markiert sind, blocken UVA-, UVB- und UVC-Strahlen unterhalb einer Wellenlänge von 400 Nanometern. Wer den Zeichen nicht glauben mag, kann die UV-Schutzwirkung beim Augenoptiker nachmessen lassen.

Je dunkler, desto besser?

Wirklichen Schutz vor Blendung bei hellen und sehr hellen Lichtbedingungen wie in der Mittagssonne bieten nur dunkel getönte Filter der Filterkategorie zwei (Lichtdurchlässigkeit zwischen 18 und 43 Prozent) oder Filterkategorie drei (Lichtdurchlässigkeit zwischen 8 und 18 Prozent). Auch die Filterkategorie ist in der Regel auf der Bügelinnenseite angegeben. Durch die meist grauen oder braunen Filter bei Sonnenbrillen werden alle Farben (alle Wellenlängen) gleichmäßig „abgedunkelt“.

Zu beachten ist aber, dass ein Filter, der im Verhältnis zur Lichtintensität zu viel Licht abblockt, auch die Sehleistung beeinträchtigen kann. Dunkle Filter sollten folglich nur dann eingesetzt werden, wenn es die Lichtverhältnisse wirklich erfordern!

UV-Schutz bei Kontaktlinsen

Kontaktlinsen bieten ebenfalls UV-Schutz, decken aber nur einen Teil der Hornhaut ab. Bei Outdoor-Aktivitäten sollte ein Rundumschutz der Augen vor UV-Strahlung durch zusätzliche Verwendung einer seitlich geschlossenen Sportsonnenbrille gewährleistet werden. Denn diese schützt im Gegensatz zur Kontaktlinse das gesamte Auge vor UV-Licht.

Legen Sie beim Kauf einer Sport-/Sonnenbrille auch besonderes Augenmerk auf die optische Qualität der „Gläser“. Empfehlung: optische Klasse eins (siehe Beipackzettel).

Unveröffentlicht

Von

Gernot Jendrusch

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