Serie Bewegende Forschung
Frank Dickmann untersucht in einem vom European Research Council geförderten Projekt, wie man Karten gestalten kann, um Nutzenden eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
© Damian Gorczany

Geografie Bewegung hilft orientieren

Frank Dickmann sucht Möglichkeiten, Menschen die Orientierung in Karten zu erleichtern. Dafür greift er auf neurowissenschaftliche Erkenntnisse zurück.

In Bewegung bleiben oder sich doch zumindest vorstellen, in Bewegung zu bleiben, hilft dem Gehirn beim Orientieren. Dieser Zusammenhang steht im Fokus der Forschungsarbeiten eines Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats ERC in der Fakultät für Geowissenschaften, Arbeitsgruppe Geomatik/Kartographie. Ziel ist es, die Orientierungsfähigkeit von Menschen durch geeignete Navigationssysteme zu verbessern. Dazu wird auf neurowissenschaftliche Erkenntnisse über grid cells im Gehirn zurückgegriffen. Deren markantes geometrisches, das heißt hexagonales Aktivitätsmuster spielt eine entscheidende Rolle beim Navigieren. Die Stabilität des hexagonalen Musters hängt von Umweltreizen wie Wänden oder Grenzen einer Umgebung ab, innerhalb der sich ein Mensch bewegt.

Werden in Karten geeignete Zeichen als Ersatz für solche Umweltreize eingetragen, könnte sich eine deutliche Verbesserung der Orientierungsleistung erzielen lassen. Zwar werden grid cells grundsätzlich erst bei Bewegung durch den Raum aktiviert, doch feuern sie auch dann, wenn man sich die Bewegung durch den Raum lediglich vorstellt – wie es beim Kartenlesen geschieht. Daher könnte auch die Planung von Routen mithilfe von Karten eine unterstützende Wirkung auf die Grid-cell-Aktivität hervorrufen.

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Veröffentlicht

Dienstag
09. April 2024
09:19 Uhr

Von

Prof. Dr. Frank Dickmann

Dieser Artikel ist am 3. Juni 2024 in Rubin 1/2024 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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